Zehntausende Ministranten aus Deutschland haben Papst Franziskus zu einer Sonderaudienz in Rom getroffen. Bei der internationalen Ministrantenwallfahrt kamen trotz brütender Hitze am Dienstag rund 60 000 junge Messdiener auf dem Petersplatz zusammen und jubelten Franziskus im Papamobil zu. Die meisten davon – nämlich etwa 50 000 – kamen aus Deutschland, wie die Deutsche Bischofskonferenz mitteilte.
Bei der Audienz mit dem Papst durften fünf Jugendliche auch Fragen an den Pontifex richten. Aus Deutschland fragte Julian Hüttner aus der Diözese Speyer das Katholiken-Oberhaupt: «Warum sollte man sich gerade für den katholischen Glauben entscheiden, was ist das Wichtigste dabei? Und warum ist der Glaube für Sie so wichtig?» Franziskus‘ Antwort: «Der Glaube ist wie die Luft, die wir atmen. Wir denken nicht bei jedem Atemzug, wie wichtig die Luft ist, aber wenn sie fehlt oder nicht sauber ist, erkennen wir, wie wichtig sie ist.»
Weil Italien derzeit auch eine Hitzewelle plagt, standen auf dem Petersplatz zur Abkühlung Wasserwerfer bereit, wie eine Sprecherin der Bischofskonferenz sagte. Feuerwehrleute bespritzten mit Schläuchen die Wartenden, die zum Teil Stunden auf dem Platz ausharrten. «Ich habe Euch schon mittags gesehen, ihr seid ziemlich mutig bei dieser Hitze», lobte der 81 Jahre alte Papst.
Wegen strenger Sicherheitsvorkehrungen bildeten sich Schlangen am Einlass. Mit Sonnenhüten und Deutschlandfahnen ausgerüstet jubelten die jungen Leute dem Pontifex zu, der mit dem Papamobil durch die Menge fuhr. Die meisten deutschen Teilnehmer kamen aus Freiburg, Rottenburg Stuttgart, Regensburg, München/Freising und Augsburg.
«Das Motto der diesjährigen Ministrantenwallfahrt heißt „Suche Frieden und jage ihm nach“. Wie passend für eine Zeit, in der sich so viele Menschen nach Frieden sehnen, in der aber zugleich so viele Gefährdungen für den Frieden am Horizont erscheinen», sagte der Vorsitzende der Jugendkommission der Bischofskonferenz, der Passauer Bischof Stefan Oster. In Deutschland gebe es rund 360 000 Ministranten. Die Wallfahrt wird vom Internationalen Ministrantenbund CIM organisiert.
dpa/MF