Mo, 27.04.2015 , 10:54 Uhr

REWAG eröffnet Windpark bei Bayreuth

Etwa zehn Kilometer südlich von Bayreuth wurde am Montag der Windpark Tannberg-Lindenhardt eingeweiht. Die vier Windkraftanlagen, die mit einer Gesamtleistung von zwölf Megawatt bis zu 8000 Haushalte versorgen können, sind seit September 2014 in Betrieb. Eigentümer des 20-Millionen-Projekts sind die REWAG, die BEW und die Bayernwerk Natur GmbH. Sie haben den Windpark schlüsselfertig von dem Regensburger Unternehmen Ostwind erworben, das den Windpark auch in der Betriebsführung hält.

Helmut Brunner, Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstrich in seiner Rede die Bedeutung von Projekten wie dem Windpark im Lindenhardter Forst für den ländlichen Raum. „Egal, ob Energie aus Biomasse, Photovoltaik, Wind oder Wasser: Regenerative Energien werden im ländlichen Raum erzeugt. Sie schaffen dort wichtige Arbeitsplätze und Wertschöpfung“, sagte Brunner. „Vor allem aber sind sie eine Möglichkeit, Energie dort zu produzieren, wo sie gebraucht wird – dezentral, ohne Großanlagen mit langen Transportwegen und ohne Fernleitungsnetze.“

Für den REWAG-Vorstandsvorsitzenden Olaf Hermes ist die Inbetriebnahme des Windparks eine konsequente Fortsetzung der Unternehmensstrategie, die Energie-Eigenerzeugung durch regenerative und effiziente Anlagen weiter auszubauen: „Unsere Zielstellung für die nächsten Jahre ist die Erhöhung der selbst erzeugten Energie auf 40 bis 50 Prozent – bezogen auf den Privatkunden-Absatz. Mit unserem 70-prozentigen Anteil am Windpark Tannberg-Lindenhardt steigt die Menge allein an eigen erzeugter Windenergie ab 2015 insgesamt auf rund 70 Millionen Kilowattstunden“, so Hermes zum Engagement des Regensburger Energiedienstleisters. Das Unternehmen realisierte 2014 rund 20 Projekte im Bereich der zentralen und dezentralen Energie-Eigenerzeugung. Die Windenergie ist im Erzeugungsportfolio der REWAG von zentraler Bedeutung.

Wegweisend für die BEW nannte deren Geschäftsführer Jürgen Bayer die Beteiligung am Windpark Tannberg-Lindenhardt. „Wir sind stolz darauf, dass wir an dem Windpark vor den Toren Bayreuths beteiligt sind“, sagte Bayer. „Das Projekt ist für uns finanziell fordernd, was sich aber auszahlen wird. Wirtschaftlich, vor allem aber für die Umwelt.“ Längst sei klar, dass sich auch die Energieerzeugung verändern muss, wolle man dem Klimawandel Einhalt gebieten. „Dieser Maxime folgen die Stadtwerke Bayreuth bei ihren Erzeugungsprojekten – vom mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerk bis hin zum Windpark im Lindenhardter Forst.“

Das Bayernwerk setzt mit seiner Tochter Bayernwerk Natur ebenfalls auf dezentrale, regenerative Energien. „ Bislang waren Kraft-Wärme-Kopplung, Geothermie und Bioenergie unsere wesentlichen technologischen Grundlagen. Mit dem Windpark Tannberg-Lindenhardt nutzen wir erstmals auch die Windkrafttechnologie“, erklärte Reimund Gotzel, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG. Das Energiesystem von morgen werde kleinteilig und dezentral sein. Die Umsetzung erfordere Mut, Entschlusskraft und Beharrlichkeit. „Der Windpark Tannberg-Lindenhardt ist eine dieser vielen wichtigen Etappen auf der spannenden Reise in unsere gemeinsame Energiezukunft“ so Reimund Gotzel. An einem Tag, der ganz im Zeichen der dezentralen Erzeugung stand, hat Gotzel auch auf die wichtige Rolle der regionalen Verteilnetze hingewiesen. „Die dezentrale Energieerzeugung und das regionale Verteilnetz sind zwei Systemkomponenten der Energiewende, die im Einklang stehen müssen. Ohne moderne und leistungsfähige Netze erreicht die Erneuerbare Energie nicht erzeugungsnah die Verbraucher. Die Gestaltung der Energiezukunft bedeutet einen Umbau des Gesamtsystems“, hielt der Bayernwerk-Vorstandschef fest.

Für die Geschäftsführer der OSTWIND-Gruppe, Dr. Rolf Bungart und Jörg Zinner, vereint der Wald-Windpark Tannberg-Lindenhardt I exemplarisch die Vorzüge einer regenerativen Energiewende, die auf den regionalen Ausbau der Windenergie auf Basis einer verlässlich kalkulierbaren Vergütung setzt. Er sei Teil einer Energieversorgung, die in überwiegend kommunaler Hand liegt. „Und er steht dafür“, so Jörg Zinner, „wie wir die Chancen, die uns der Umstieg auf ein erneuerbares und dezentrales Energiesystem beschert, gemeinsam und vor Ort nutzen können – wenn wir es wollen!“ Dr. Rolf Bungart hob hervor, dass die Nutzung der Windenergie über dem Wald „Nachhaltigkeit und Klimaschutz im doppelten Sinn“ bedeute – „auf gleicher Fläche und zur gleichen Zeit“. Er dankte der Regierung von Oberfranken und dem Landratsamt Bayreuth, dass der Windenergie hier schon sehr früh und konsequent der notwendige „substanzielle Raum“ zugestanden worden sei – „und zwar mit realistischen Abstandskriterien“, wie der Geschäftsführer betonte.

 

pm

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