Die Anzahl der Gesamtstraftaten in der Oberpfalz liegt weiter auf niedrigem Niveau. Mit der höchsten Aufklärungsquote im Langzeitvergleich liegt die Oberpfalz über dem bayernweiten Durchschnitt. Das geht aus dem Sicherheitsbericht 2018 hervor, den das Polizeipräsidium Oberpfalz heute vorgestellt hat. Polizeipräsident Gerold Mahlmeister hat auch Stellung zu Gerüchten bezogen, wonach die Polizeiinspektion Regensburg Nord mit der PI Süd zusammengelegt werden solle.
Die 2.650 Mitarbeiter des Polizeipräsidiums hatten im vergangenen Jahr insgesamt 144.007 Einsätze zu bewältigen. Das entspricht einer Steigerung von 2,15 Prozent zum Jahr 2017.
Insgesamt hat es 2018 44.795 Straftaten (ohne Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht) gegeben – und damit um weniger als ein Prozent mehr als 2017. 421 Straftaten gab es mehr als im Vorjahr. Laut des Sicherheitsberichts ist das der zweitniedrigste Wert in den vergangenen 10 Jahren.
68,3 Prozent dieser Straftaten konnte die Oberpfälzer Polizei ausklären. Damit liegt sie 3,8 Prozentpunkte über dem bayernweiten Durchschnitt.
Bei der Gewaltkriminalität hat sich die Zahl im vergangenen Jahr erhöht. So gab es 1.547 Taten und damit 2,3 Prozent mehr als 2017. 85,1 Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden. Bei 100 Prozent liegt die Aufklärungsquote bei den 17 vorsätzlich verzeichneten Tötungsdelikten.
Insgesamt 3.441 Straftaten gehen auf das Konto von Zuwanderern. Dies ist eine Steigerung von 28,7 Prozent. Die größten Deliktsbereiche sind mit 27,3 Prozent Rohheitsdelikte und mit 26,9 Prozent Diebstähle. Bei den 506 Roheitsdelikten waren sowohl der Tatverdächtige als auch das Opfer Zuwanderer.
Rauschgiftkriminalität
Die Zahl von 4.500 Straftaten ist der höchste Wert im Langzeitvergleich. Dies führt die Polizei aber auf verstärkte Kontrollen und Ermittlungen zurück. 26 Menschen verloren durch Drogen ihr Leben (2017: 34). Den größten Teil mit 61,6 Prozent nehmen dabei Cannabis und Zubereitungen ein. Besonders erschreckend sei die gestiegene Zahl von „Kräutermischungen“, so die Polizei. 77 Fälle 2018 stehen 8 aus dem Jahr 2017 gegenüber.
Drogen seien viel im Umlauf. Das zeigen auch die sichergestellten Mengen:
In der Oberpfalz gab es 2018 26 Drogentote. Im Vorjahr waren es noch 34.
Diebstahlsdelikte
Diebstahlsdelikte stellen im Sicherheitsbericht den größten Einzeldeliktsbereich dar. 13.091 Fälle bedeuten einen Rückgang um 1,1 Prozent oder einem Minus von 143 Taten. Dies ist der niedrigste Stand im Langzeitvergleich. Die einfachen Diebstähle, z.B. Ladendiebstähle haben mit 65 Prozent den größten Anteil.
Wohnungseinbrüche
36 Prozent weniger Wohnungseinbrüche gab es 2018 in der Oberpfalz. Bereits im Vorjahr konnte die Polizei einen Rückgang von über 30 Prozent verzeichnen. Die 251 gemeldeten Einbrüche sind der niedrigste Wert in den vergangenen 10 Jahren. Statistisch gesehen sei damit die Gefahr, Opfer eines Wohnungsbereichs zu werden, in der Oberpfalz im bayernweiten Vergleich am geringsten.
Fahrraddiebstähle
Hier ist die Zahl im vergangenen Jahr um 23,1 Prozent auf 2.239 Taten gestiegen.
Callcenterbetrug
Auch hier gab es einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum 2017. Mit 260 Fällen hat sich die Anzahl zu 2017 (226 Fälle) mehr als verdoppelt. In 243 Fällen gaben sich die Anrufer als Polizisten aus, in 80 Fälle war es der sogenannte Enkeltrick. Allerdings kam es nur in neun Fällen zu Vermögensschäden. Die Polizei geht aber davon aus, dass es noch mehr Fälle gab. Aus Scham würden aber viele Taten nicht gemeldet werden.
Reichsbürger
Die Polizei konnte bei der sogenannten Reichsbürgerszene weiter Licht ins Dunkle bringen. Dadurch stieg die Zahl um 27,8 Prozent von 162 Personen auf 207.
Den kompletten Sicherheitsbericht für die Oberpfalz finden Sie hier.