Fr, 25.10.2019 , 08:38 Uhr

Neutraubling: 24 Bomben innerhalb von zwei Tagen gefunden

Innerhalb von zwei Tagen haben Bauarbeiter in Neutraubling 24 Kriegsbomben gefunden. Allein am Donnerstag seien 15 Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft beziehungsweise gesprengt worden, bilanzierte die Polizei am Freitag. «Ein einmaliges Ereignis.» Neun der Kriegsrelikte hatten Experten bereits am Mittwoch gesprengt.

Nachdem Bauarbeiter am Donnerstag in der Stadt im Landkreis Regensburg eine 500-Kilogramm-Bombe entdeckt hatten, kam später an einer Baugrube an der Südumgehung eine 10-Kilo-Splitterbombe zum Vorschein. Im Laufe des Nachmittags entdeckten die Arbeiter dort eine zweite. Bei weiteren Grabungen kamen nochmals zwölf Splitterbomben hinzu. Alle seien funktionsfähig gewesen und von Experten gesprengt worden.

In Neutraubling befand sich einst eine Produktionsstätte der Messerschmitt-Flugzeug-Werke, weswegen es im Zweiten Weltkrieg mehrfach Luftangriffe auf die Stadt gab.

dpa

Über den Fund der größeren Bombe haben wir hier berichtet.

Am Freitag (25.10.) sind in Neutraubling gleich wieder Bomben gefunden worden. Insgesamt waren es 9 kleinere Sprengkörper.

 

Die rekordverdächtige Mitteilung der Polizei:

Nachdem am 23.10. in den frühen Abendstunden eine 500 Kilobombe in Neutraubling am St. Michael Platz entdeckt worden war, wurde mit der Freilegung und Entschärfung dieser Bombe am 24.10. gegen 08:00 Uhr begonnen. Nach der vollständigen Freilegung stellte sich heraus, dass die nicht gezündete Bombe durch den Aufprall stark beschädigt wurde und somit nicht mehr vollständig sprengfähig war. Um sie endgültig unschädlich zu machen, musste der noch funktionsfähige Zünder entfernt werden. Durch den Sprengmeister wurde dazu ein Sicherheitsradius von 100 Metern festgelegt. Die Entschärfung wurde durch den Sprengmeister der Fa. Tauber, Michael Weiß, in nur kurzer Zeit bewerkstelligt, so dass sich die Beeinträchtigung für die betroffenen Bürger*innen in Grenzen hielt. Evakuierungsmaßnahmen aus Wohnhäusern waren nicht erforderlich, es wurde lediglich ein angrenzender Supermarkt und sonstige gewerbliche Objekte für einen überschaubaren Zeitraum geräumt und die Wahlhallastraße gesperrt.

Während dieses Vorganges wurde gegen Mittag der Fund einer weiteren Fliegerbombe gemeldet. Diese befand sich an der Neutraublinger Südumgehung im Bereich „An den Klostergründen“. Daher wurde diese sofort nach der Entschärfung der ersten Bombe in Augenschein genommen. Es handelte sich um eine 10 Kilo Splitterbombe, die noch vor Ort durch den Sprengmeister gesprengt werden konnte. Dort waren bereits am Mittwochvormittag neun Splitterbomben unschädlich gemacht worden. In diesem Zusammenhang war nur eine kurzfristige Sperrung der Südumgehung und kleinerer Wohnstraßen erforderlich.

Am späten Nachmittag wurden durch die Sondierungsfirma ein weiterer Verdachtsfall im südöstlichen Gemeindegebiet Barbing neben der BAB A 3 gemeldet. Ursprünglich ging man vom Fund einer 10 Kg Splitterbombe aus, im Zuge der Grabungsarbeiten wurden aber dann insgesamt 13 dieser Bomben entdeckt. Da alle noch voll funktionsfähig waren, wurden sie noch am Abend durch zwei Sprengkommandos der Fa. Tauber auf freiem Feld entschärft. Dazu mussten nur Flurbereinigungswege gesperrt werden. Aufgrund der günstigen Topographie des Geländes konnte auf eine Sperrung der BAB A 3 verzichtet werden.

Somit wurden an nur einem Tag in Neutraubling insgesamt  -15- Bomben entschärft oder gesprengt, ein in der Historie der Stadt und der Polizeiinspektion Neutraubling bislang einmaliges Ereignis, dass hoffentlich nicht zum Normalfall wird. Sowohl für die Beamten der Polizeiinspektion Neutraubling, als auch den Unterstützungskräften des Polizeipräsidiums und selbstredend für die Beschäftigten der Fa. Tauber ging ein mehr als arbeitsreicher Tag zu Ende.

Polizeimeldung/MF

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