Mit 300 kulturellen Veranstaltungen will der diesjährige Katholikentag in Regensburg auch Nicht-Gläubige erreichen. Bildende Kunst, kirchliche und weltliche Musik, Literatur, Theater und Film sollen Brücken zu weniger religiösen Menschen schlagen. «Das Kulturprogramm ist nicht schmuckes Beiwerk, sondern eine Chance für die Kirche», sagte der Leiter des Arbeitskreises Kultur, Domkapitular Thomas Pinzer, am Freitag in Regensburg.
Ein Schwerpunkt beim 99. Katholikentag vom 28. Mai bis 1. Juni sei die Musik, sagte Maria Baumann vom Arbeitskreis Kultur: «Das Glaubensfest soll ein klingender Katholikentag werden.»
Die Einladung der umstrittenen Büchnerpreisträgerin Sibylle Lewitscharoff wurde nicht zurückgenommen. Die Schriftstellerin steht in der Kritik, weil sie in einer Rede Retortenkinder als «Halbwesen» bezeichnet und die heutige Reproduktionsmedizin mit der «Menschenzucht» im Nationalsozialismus verglichen hatte. «Wir scheuen Konflikte und streitbare Themen nicht», betonte Baumann.
Bissige Ironie mit einem augenzwinkernden Blick auf die Kirche können die Besucher der mehr als 50 geplanten Kabarettvorstellungen erwarten. Das sei auch so gewollt, sagte Domkapitular Pinzer: «Ich wurde oft gefragt, warum ich Kabarettisten einlade, die die Kirche verarschen. Na weil wir auch gerne lachen.»
dpa