„Es geht um den gesunden Umgang mit der Sonne“, fasst Landrat Franz Löffler das Anliegen zusammen, denn: „Die Haut vergisst nichts. Prävention und das Wissen über gesundes Verhalten sind auch beim Hautschutz der beste Weg.“
Sonnenlicht ist lebenswichtig: Es fördert die Vitamin-D-Produktion, stärkt das Immunsystem und hebt die Stimmung. Doch zu viel UV-Strahlung kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. UV-Strahlen schädigen die Haut, verändern das Erbgut in den Zellen und sorgen so langfristig für Erkrankungen. Die Zahl der Hautkrebserkrankungen hat sich in Deutschland in den letzten Jahren dramatisch erhöht – sowohl beim weißen Hautkrebs als auch, insbesondere, beim aggressiven schwarzen Hautkrebs. Zwischen 2005 und 2023 haben sich die Diagnosen dieser gefährlichen Form mehr als verdoppelt.
Hausärztin und stellvertretende Landrätin Dr. Johanna Etti erläuterte die medizinischen Hintergründe und gab praktische Tipps zum Sonnenschutz. Die immer noch verbreitete Ansicht „Braun ist gesund“ sei schlichtweg falsch. „Braun bedeutet, dass die Haut Schaden genommen hat“, betonte Etti. Vor allem die Haut von Babys und Kindern sei besonders empfindlich. Durch einfache Verhaltensweisen könne man sich effektiv schützen:
Trotz der Möglichkeit eines kostenlosen Hautkrebsscreenings ab dem 35. Lebensjahr nehmen nur rund 25 bis 30 Prozent der Berechtigten dieses Angebot wahr. Besonders junge Männer sind unterrepräsentiert. „Die Untersuchung kann nicht nur beim Hautarzt, sondern auch beim Hausarzt durchgeführt werden“, warb Etti dafür sich Zeit dafür zu nehmen.
„Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen – und desto geringer die Kosten für das Gesundheitssystem“, ergänzte Markus Edinger, Direktor der AOK-Direktion in Cham. Zur Sensibilisierung der Bevölkerung übergab die AOK fünf UV-Index-Tafeln für die Freibäder in Roding, Falkenstein, Traitsching und Lam sowie an das Landratsamt. Diese Tafeln zeigen tagesaktuell den UV-Index an und sollen zu Schutzmaßnahmen anregen.
Der UV-Index (UVI) ist ein international einheitliches Maß für die sonnenbrandwirksame ultraviolette Strahlung. Er gibt an, wie hoch das Risiko ist, bei ungeschützter Haut einen Sonnenbrand zu bekommen. Je höher der Wert, desto intensiver die UV-Strahlung – und desto schneller kann ein Sonnenbrand auftreten. Die Skala reicht von 1 (niedrig) bis über 11 (extrem). Bereits ab einem Wert von 3 wird Sonnenschutz empfohlen. In Deutschland werden im Sommer Werte von 8 bis 9 erreicht, in Hochlagen sogar bis 11. Der UV-Index hängt von Faktoren wie Sonnenstand, Jahreszeit, geografischer Lage, Bewölkung und Höhenlage ab.
PM Landkreis Cham