Knapp zwei Wochen nach Beginn des Gillamoos in Abensberg und neun Tage nach dem dortigen politischen Frühschoppen hat die Corona-Inzidenz im Landkreis Kelheim die Marke von 1000 überschritten. Am Mittwoch meldete das Robert Koch-Institut einen Wert von 1075,5. Das ist das Dreieinhalbfache des Wertes vor einer Woche und der höchste Wert in ganz Deutschland.
Allerdings liefern Inzidenzzahlen derzeit nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Der Zusammenhang zwischen den Festen und den hohen Inzidenzen ist nicht eindeutig bewiesen, liegt aber nahe. Auch andere Volksfeste wie die Erlanger Bergkirchweih oder das Gäubodenfest hatten massive Anstiege in der Inzidenz mit sich gebracht. Die Zahlen waren dort nach einiger Zeit allerdings wieder gefallen. Größere Überlastungen von Kliniken wurden nicht bekannt. Zudem zieht nicht jedes Volksfest stark steigende Corona-Zahlen nach sich. So hat beispielsweise der Herbst-Plärrer in Augsburg vom 26. August bis 11. September bislang keine deutlichen Ausschläge in der dortigen Inzidenz verursacht.
Der Gillamoos hatte vom 1. bis 5. September gedauert, Höhepunkt ist der politische Frühschoppen am 5. September mit markigen Sprüchen im Bierzelt.
dpa