Brandanschlag an der Ostdeutschen Galerie? Davon geht die Polizei derzeit aus. Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie hält dabei ein politisches Motiv für wahrscheinlich.
Mittwoch Nacht gegen 23.10 Uhr soll der Brand am Kunstforum Ostdeutsche Galerie im Regensburger Inneren Westen sich ereignet haben, bestätigt die Polizei. Dabei wurden die vier Säulen, die für das Gebäude am Stadtpark charakteristisch sind beschädigt beziehungsweise zerstört. Ob das Kunstwerk von Margret Jetelova, die Einhüllung der Säulen, wiederherstellbar ist, ist derzeit noch ungewiss, so Albert Brück vom Polizeipräsidium Oberpfalz.
Die Leitung der Ostdeutschen Galerie selbst geht derweil von einem politischen Hintergrund aus: „Das war ein Akt gegen die Symbolik des Hauses“, meint KOG-Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Schörnig. Er ist im Gespräch mit uns noch immer schockiert über die Tat. Seiner Einschätzung nach könnte es sich sowohl um eine fremdenfeindliche Tat handeln, als auch um eine Tat im Zusammenhang mit den aktuellen politischen Ereignissen in der Ukraine. Erst vor kurzem hat in der Galerie mit „Zeitspuren“ von Susanne Hanus und Tatjana Uzt eine Ausstellung mit Ukraine-Motiv eröffnet.
Die Polizei ermittelt derweil noch in alle Richtungen. Klar ist für sie jedoch, dass es sich um eine vorsätzliche Brandstiftung handeln muss: Es gebe Hinweise darauf, dass ein Brandbeschleuniger eingesetzt wurde, so Polizeisprecher Brück. Die Umhüllung sei extra aus nicht-brennbarem Material hergestellt worden, so dass das auf jeden Fall einige Energie dahinter gesteckt werden musste, um die Säulen anzuzünden, so auch Schörnig. Zudem habe es vor der Haustüre des Kunstforums einen weiteren, vierten Brandsatz gegeben.
Die Polizei ist derweil noch am Anfang ihrer Ermittlungen. Als Sofortmaßnahme will die Museumsleitung jetzt jedoch zumindest eine Kamera am Haus anbringen, um künftige Taten zu verhindern oder verfolgen zu können.
Update: Die Polizei hat jetzt auch einen Zeugenaufruf gestartet.
SC / CB