Der zweite Warnstreik der Lokführer binnen einer Woche hat den Zugverkehr auch in Bayern ausgebremst. Der Tarifkonflikt bleibt vorerst ungelöst.
Der Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn hat am Wochenende auch den Zugverkehr in Bayern massiv behindert. Im Regionalverkehr einschließlich der Nürnberger S-Bahnwaren am Samstag 150 Züge vom Warnstreik betroffen und im Fernverkehr 40 ICE- und EC-Züge. Am Münchner Hauptbahnhof bildeten sich Schlangen an den Schaltern. Im S-Bahn-Netz der Landeshauptstadt fielen 155 Züge aus – das entspricht etwa 20 Prozent. Die S8 zum Flughafen wurde nicht bestreikt.
Während sich die Lage im Nah- und Regionalverkehr bis zum Mittag normalisierte, dauerten die Beeinträchtigungen im Fernverkehr noch bis etwa 22.00 Uhr an, sagte ein Bahn-Sprecher am Sonntag. Auch der Güterverkehr wurde bestreikt – bundesweit waren etwa 100 Züge betroffen.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wollte mit dem Warnstreik zwischen 6.00 und 9.00 Uhr am Samstagmorgen ein besseres Tarifangebot von der Bahn erzwingen. Die Gewerkschaft verlangt fünf Prozent mehr Lohn und zwei Stunden weniger Wochenarbeitszeit für die Lokführer und Schaffner. Derzeit verdient ein Lokführer samt Zulagen 36 000 bis 46 000 Euro im Jahr. Die Bahn hat eine Erhöhung des Entgelts um 1,9 Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr geboten.
Die GDL wird in den nächsten Tagen voraussichtlich eine Urabstimmung über einen Arbeitskampf einleiten. Das sagte ihr Vorsitzender Claus Weselsky am Samstag in Berlin.
Bundesweit fielen rund 1000 Züge aus oder fuhren mit großer Verspätung ab. ZehntausendeBahnfahrer waren betroffen. Großes Chaos gab es jedoch nicht. Der Samstagmorgen gilt als verkehrsärmste Zeit der Woche.
dpa