Weiden: Tod durch Champagner - Tatverdächtiger festgenommen

Update 16.11.23

Ein 35 Jahre alter Mann aus Polen sei in den Niederlanden festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert worden, teilte der Zoll am Donnerstag mit. Die Staatsanwaltschaft werfe ihm fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung und Handeltreiben mit Betäubungsmitteln vor. Ein Ermittlungsrichter in Weiden habe Untersuchungshaft angeordnet. Die Suche nach möglichen Mittätern gehe weiter.

In der Nacht zum 13. Februar 2022 hatten in Weiden acht Menschen gemeinsam aus einer Champagnerflasche getrunken, die jedoch statt mit dem edlen Getränk mit dem flüssigen Ecstasy-Wirkstoff MDMA gefüllt war. Polizeiangaben zufolge hatte sich kein Champagner in der Flasche befunden. Ein Mann starb, sieben Gäste wurden verletzt. Wenige Tage später gab es einen ähnlichen Vorfall in den Niederlanden, bei dem vier Menschen verletzt wurden. Später wurden in Deutschland weitere solcher Flaschen entdeckt.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz hatte im vergangenen Jahr bereits eine Warnung ausgesprochen. Sollte der Inhalt der Flaschen – anders als bei Champagner üblich – nicht perlen und eine rötlich-braune Farbe sowie Anisgeruch haben, sollte nicht davon getrunken werden. «Probieren Sie nichts», warnte die Behörde. Selbst das Schmecken ohne Schlucken könnte schon zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. «Die Einnahme eines kleinen Schlucks kann tödlich sein», hieß es in der Warnung.

 

Erstmeldung 15.11.23

Es gibt Fortschritte im Champagner-Fall von Weiden. Wie die Staatsanwaltschaft Weiden gegenüber mehreren Medien mitgeteilt hat, ist ein Tatverdächtiger in den Niederlanden festgenommen worden. Dieser sei 35 Jahre alt. Mehr Informationen zur Verhaftung sind aktuell noch nicht bekannt.

Der Fall hatte im Februar 2022 deutschlandweit Schlagzeilen gemacht. 8 Personen hatten in einem Restaurant in Weiden aus einer Champagnerflasche getrunken. Darin war aber kein Champagner, sondern flüssiges Ecstasy, auch MDMA genannt. Die acht Personen, darunter fünf Männer und drei Frauen im Alter zwischen 33 und 52 Jahren, wurden unterschiedlich schwer verletzt. Sie alle kommen aus der Oberpfalz.

Einer der Männer, ein 52-Jähriger aus dem Landkreis Schwandorf, starb noch in der darauffolgenden Nacht.

Im Rahmen der Ermittlungen wurden europaweit weitere Flaschen der Marke Moët & Chandon Ice Impérial mit der Flüssigdroge darin gefunden.

 

 

Ein Teil unserer Berichterstattung über den Fall:

Ecstasy im Champagner – Verbraucherzentrale warnt vor weiterer Charge

 

Regensburg/Weiden: Vergifteter Champagner – Aufruhr am UKR wegen möglicher Kontamination

 

dpa / MB

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