— © altrofoto.de
altrofoto.de

Regensburg: "Miechad" ist erstes Oberpfälzer Wort des Jahres

Die Wahl zum „Oberpfälzer Wort des Jahres“ wurde vom Bezirk Oberpfalz gemeinsam mit Radio Ramasuri ins Leben gerufen. Die Idee stammt aus Oberfranken, wo es eine ähnliche Aktion seit 2014 gibt. Ziel ist es, oberpfälzische Begriffe in den Alltag zurückzubringen und das Bewusstsein für den regionalen Dialekt zu stärken.

Seit Januar konnten Interessierte über die Website von Radio Ramasuri Vorschläge einreichen. Insgesamt gingen rund 300 Einsendungen ein. Die Jury bestand aus Sprachexperten und bekannten Persönlichkeiten der Region.

Bedeutung von „miechad“ – ein liebevolles Wort aus dem Dialekt

Am 24. März 2025 fiel die Entscheidung: Begriffe wie weijdarawöll, samgogga oder Hëidlbrummer standen zur Auswahl. Die Jury wählte jedoch einstimmig „miechad“ als Sieger. Das Wort stammt vom mittelhochdeutschen „mügen“ ab, dem Vorläufer von „mögen“. In der Oberpfalz beschreibt „a miechads Kind“ ein Kind, das man besonders gernhat – eine typisch liebevolle Formulierung im Dialekt.

Jury setzt auf Vielfalt und Identität

In der Jury saßen unter anderem Dialektologe Prof. Dr. Ludwig Zehetner, Entertainer Markus „Lucky“ Lukas, Musiker und Kabarettist Josef „Bäff“ Piendl, Kulturpreisträger Hubert Treml, Autor Martin Stangl sowie die Mundart-Künstlerin Franziska „Rampensau“ Glaser.

Bezirkstagspräsident Franz Löffler, der Schirmherr der Aktion, betonte, wie wichtig der Erhalt der sprachlichen Vielfalt sei. Dialekt stifte Identität, Zusammenhalt und sei ein kulturelles Alleinstellungsmerkmal der Region.

Gewinnerin aus Weiden – Fortsetzung 2026 geplant

Mehrere Teilnehmer hatten das Wort „miechad“ eingereicht. Per Los wurde Sigrid Kießler aus Weiden zur Gewinnerin bestimmt. Nun soll der Begriff gezielt in den Alltagssprachgebrauch integriert werden.

Die Aktion geht im kommenden Jahr weiter: Auch 2026 wird wieder das „Oberpfälzer Wort des Jahres“ gesucht.

Der Bezirk Oberpfalz: Engagement für Sprache, Kultur und Gesundheit

Als dritte kommunale Ebene neben Gemeinden und Landkreisen unterstützt der Bezirk Oberpfalz mit über 400 Mitarbeitenden Menschen mit Behinderungen und Pflegebedarf. Zudem engagiert sich der Bezirk in Kultur- und Heimatpflege, Fischerei, Teichwirtschaft, Umwelt- und Landschaftsschutz. Die rund 4.000 Beschäftigten der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz (medbo) arbeiten an acht Standorten im Bereich neurologischer und psychiatrischer Gesundheit.

Bezirk Oberpfalz / SP

expand_less