
Bayern: Krankenstand bleibt auf hohem Niveau
In Bayern wurde auch 2024 fleißig krankgeschrieben – im Schnitt 21,6 Tage pro Kopf. Besonders oft erwischt es Menschen in körperlich anstrengenden Jobs, während psychische Erkrankungen die längsten Auszeiten verursachen.
Der Krankenstand unter den Erwerbstätigen in Bayern hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Im Schnitt waren Beschäftigte 21,6 Tage krankgeschrieben, was einem Anteil von 5,9 Prozent Fehltagen im Kalenderjahr entspricht. Besonders auffällig: Psychische Erkrankungen sorgen für die längsten Ausfallzeiten.
Bayern unter dem Bundesschnitt
Während die Beschäftigten in Bayern durchschnittlich 21,6 Tage krankheitsbedingt fehlten, lag der Wert deutschlandweit bei 23,9 Tagen. Die AOK Bayern, mit über 4,6 Millionen Versicherten die größte gesetzliche Krankenkasse im Freistaat, sieht weiterhin hohe Ausfallzeiten, auch wenn der Höchststand von 2022 mit 6,1 Prozent nicht erreicht wurde.
Lange Ausfallzeiten bei vielen Erkrankungen
Mehr als 60 Prozent der Fehlzeiten dauerten in Bayern über zwei Wochen, bei über 40 Prozent sogar länger als sechs Wochen. Besonders betroffen sind Berufe mit hoher körperlicher Belastung und einem erhöhten Risiko für Arbeitsunfälle.
Psychische Erkrankungen immer häufiger
Ein besonders bedeutendes Krankheitsbild sind psychische Erkrankungen. Hier lag die durchschnittliche Dauer einer Krankschreibung bei 27,5 Tagen je Fall – der höchste Wert unter den erfassten Erkrankungen.
Hohe Krankenstände in körperlich anstrengenden Berufen
Die meisten Krankheitstage gab es in der Ver- und Entsorgungsbranche mit durchschnittlich 35,9 Tagen pro Jahr. Auch Berufe in der Altenpflege weisen hohe Krankenstände auf. Beide Branchen sind durch körperliche Belastung und eine hohe Zahl an Arbeitsunfällen geprägt.
Weniger Krankmeldungen in akademischen Berufen
Deutlich niedriger sind die Krankenstände in akademisch geprägten Berufen. Dazu zählen Tätigkeiten an Hochschulen, in der Unternehmensberatung oder in der Softwareentwicklung. Hier sind die körperlichen Belastungen geringer, was zu weniger krankheitsbedingten Ausfällen führt.
dpa