Franziska Czerny

Bayern: Weniger Verkehrsunfälle im Jahr 2024 - Zahlen aus Oberpfalz und Niederbayern

Laut den vorläufigen Meldungen der Polizei gab es insgesamt 381.063 Unfälle, was einem Rückgang von 2,0 Prozent entspricht. Auch die Zahl der Verkehrstoten verringerte sich auf 495 und liegt damit um vier Personen unter dem Wert von 2023. Die Zahl der Verletzten sank ebenfalls leicht um 0,3 Prozent auf 62.191 Personen, darunter 9.024 Schwerverletzte.

 

Rückgang der Verkehrstoten in der Oberpfalz und in Schwaben

In vier der sieben bayerischen Regierungsbezirke ging die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2024 zurück. Besonders deutlich war der Rückgang in der Oberpfalz mit -24,6 Prozent sowie in Schwaben mit -13,8 Prozent. In anderen Regionen stieg die Zahl der tödlichen Unfälle jedoch an, darunter in Oberfranken (+21,9 Prozent), Oberbayern (+16,0 Prozent) und Mittelfranken (+3,4 Prozent).

 

Weniger Unfälle mit Sachschaden und Personenschaden

Die meisten der registrierten Verkehrsunfälle waren reine Sachschadensfälle. Von den insgesamt 381.063 Unfällen endeten 331.689 Unfälle (etwa 87 Prozent) ohne Personenschaden. Darunter waren 322.191 Bagatellunfälle. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sank leicht um 0,2 Prozent auf 49.374 Fälle.

PM Bayerisches Landesamt für Statistik / FC

Daten aus der Oberpfalz

Die Verkehrssicherheit in der Oberpfalz hat sich im Jahr 2024 verbessert. Im Vergleich zum Vorjahr gab es weniger Verkehrsunfälle, Verletzte und Todesopfer. Die Zahl der Verkehrstoten sank um 24,6 % auf 43 Personen, während sich die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle um 4,5 % auf 34.281 reduzierte. Besonders im Fokus steht weiterhin die Sicherheit auf Landstraßen, wo zwar die Unfallzahlen zurückgingen, aber immer noch über die Hälfte aller tödlichen Unfälle passieren.

 

Rückgang der Verkehrsunfälle

Im Jahr 2024 wurden in der Oberpfalz 34.281 Verkehrsunfälle registriert – 4,5 % weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sank um 4,0 % auf 3.983 Fälle. Die Zahl der Verletzten verringerte sich um 4,7 % auf 5.182, wobei 825 Personen schwer verletzt wurden – der niedrigste Wert im Langzeitvergleich.

Verglichen mit dem Bezugsjahr 2019 zeigt sich eine deutliche Verbesserung:

  • 8,9 % weniger Unfälle als 2019 (damals 37.616).
  • 12,0 % weniger Verletzte.
  • 17,3 % weniger Verkehrstote.

Diese positive Entwicklung ist besonders bemerkenswert, da die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge in der Oberpfalz um 5,4 % gestiegen ist und mittlerweile über eine Million Fahrzeuge beträgt.

 

Sicherheit auf Landstraßen

Ein besonderer Schwerpunkt des Verkehrssicherheitsprogramms „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ ist die Sicherheit auf Landstraßen. Hier gab es im Jahr 2024 insgesamt 13.661 Unfälle, ein Rückgang um 7,2 %. Auch die Zahl der Verletzten sank um 5,4 % auf 118, während 25 Menschen tödlich verunglückten – acht weniger als im Vorjahr und der niedrigste Wert im Langzeitvergleich.

Trotz dieser positiven Entwicklung ereignen sich auf Landstraßen weiterhin 58 % aller tödlichen Unfälle und fast die Hälfte aller Schwerverletzten. Daher setzt das Polizeipräsidium Oberpfalz verstärkt auf Verkehrsüberwachung und arbeitet mit den Verkehrsbehörden zusammen, um Gefahrenstellen zu entschärfen.

 

Unfallfluchten weiterhin problematisch

Die Zahl der Verkehrsunfallfluchten sank um 2,2 % auf 5.607 Fälle. Allerdings blieb der Anteil an allen Unfällen mit 16,4 % fast unverändert. Die Aufklärungsquote ging leicht auf 35,5 % zurück.

Besonders tragisch: Erstmals seit 2018 gab es wieder einen Fall von unerlaubtem Entfernen vom Unfallort mit tödlichem Ausgang. In der Nacht vom 3. auf den 4. September wurde ein 24-jähriger Mann auf der Staatsstraße 2146 im Landkreis Regensburg von einem Fahrzeug erfasst und tödlich verletzt. Der Unfallverursacher floh vom Unfallort, die Ermittlungen laufen weiterhin.

Der durch Unfallfluchten entstandene Sachschaden belief sich auf 13,8 Millionen Euro – ein Rückgang um 6,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Schäden an öffentlichem Eigentum wie Verkehrszeichen oder Laternen betreffen dabei nicht nur direkte Unfallopfer, sondern letztlich alle Bürgerinnen und Bürger.

MF / Pressemitteilung

 

Polizeisprecher zum Thema Unfälle

Jonas Kraus, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, hat sich zum Thema Verkehrsunfälle in der Oberpfalz geäußert.

Jonas Kraus zum Thema Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit
Jonas Kraus zum Thema Unfallfluchten und Unfallflucht in Riekofen

 

Zahlen aus Niederbayern

Das Polizeipräsidium Niederbayern hat die Verkehrsunfallstatistik 2024 vorgestellt. Die Zahlen zeigen eine insgesamt positive Entwicklung: Die Zahl der Verkehrsunfälle ist gesunken, ebenso die Zahl der tödlich Verunglückten. Dennoch bleibt die Sicherheit im Straßenverkehr ein wichtiges Thema.

 

Weniger Unfälle und weniger Tote

Im Jahr 2024 wurden in Niederbayern insgesamt 39.953 Verkehrsunfälle registriert – ein Rückgang um mehr als 3,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders erfreulich: Die Zahl der Verkehrstoten sank um knapp 12 % auf 59 Personen. Die Zahl der Schwerverletzten ging um 8 % zurück, insgesamt wurden 967 Menschen schwer verletzt.

Allerdings gab es in zwei Gruppen einen Anstieg: 24 Verkehrstote waren über 65 Jahre alt – das sind 20 % mehr als im Jahr 2023. Auch die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer stieg von 14 auf 17.

 

Hauptursachen für Unfälle

Die häufigsten Gründe für Unfälle in Niederbayern waren auch 2024:

  • Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit
  • Missachtung des Rechtsfahrgebots
  • Abstandsverstöße und Vorfahrtsverletzungen
  • Ablenkung am Steuer

Besonders die Ablenkung bleibt ein großes Problem und ist immer wieder Ursache für schwere Unfälle.

 

Mehr Kontrollen zur Unfallvermeidung

Um die Verkehrssicherheit weiter zu verbessern, kündigt die Polizei Niederbayern verstärkte Kontrollen an. Der Fokus liegt auf Geschwindigkeitsüberwachung, Kontrolle der Fahrtüchtigkeit und der Ahndung von Ablenkung am Steuer.

Zudem setzt die Polizei auf Präventionsarbeit, insbesondere für schwächere Verkehrsteilnehmer, Motorradfahrer und Schulkinder. Ziel ist es, die Zahl der Unfälle weiter zu senken und das hohe Sicherheitsniveau in Niederbayern zu halten.

MF / Pressemitteilung

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