
Bayern: Weitere Warnstreiks im öffentlichen Dienst - auch Regensburg betroffen
Gewerkschaften, Bund und Kommunen streiten um den Lohn der Beschäftigten. Eine erste Tarifrunde im Januar blieb ergebnislos. Nun legen Tausende die Arbeit nieder.
Tausende Beschäftigte im kommunalen öffentlichen Dienst legen heute in ganz Bayern ihre Arbeit nieder. Betroffen sind unter anderem Stadtverwaltungen, Bauhöfe, Abfallwirtschaftsbetriebe, Straßenreinigungen, Autobahnmeistereien, Krankenhäuser, Behinderteneinrichtungen sowie vereinzelt auch Kindertagesstätten. In vielen Städten sind zudem Demonstrationen und Kundgebungen geplant.
Hintergrund der Warnstreiks sind die laufenden Tarifverhandlungen zwischen den Gewerkschaften, dem Bund und den Kommunen. Eine erste Verhandlungsrunde im Januar blieb ohne Ergebnis. Die zweite Tarifrunde ist für den 17. und 18. Februar angesetzt. Um den Druck zu erhöhen, ruft die Gewerkschaft Verdi nun in mehreren Städten zu Arbeitsniederlegungen auf.
Warnstreiks: Auch Regensburg betroffen
Städte in ganz Bayern sind von den Warnstreiks betroffen. Dazu zählen unter anderem München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Erlangen, Fürth, Bayreuth, Hof, Bamberg, Coburg, Forchheim, Neumarkt, Schwandorf, Landshut, Passau, Rosenheim, Traunstein, Altötting, Würzburg, Aschaffenburg, Schweinfurt, Ingolstadt und Kösching.
Verdi fordert deutliche Lohnerhöhung
Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst 8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Für Auszubildende verlangt Verdi 200 Euro mehr monatlich sowie drei zusätzliche freie Tage.
Laut Tarifkoordinator Peter Hoffmann arbeiten viele Beschäftigte bereits am Limit. Ungenügend besetzte Stellen und steigende Arbeitslast seien nur durch attraktive finanzielle Anreize und bessere Arbeitsbedingungen zu kompensieren.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betonte nach der ersten Verhandlungsrunde die Notwendigkeit eines fairen Kompromisses. Angesichts der angespannten Haushaltslage bei Bund und Kommunen müsse eine Lösung gefunden werden, die sowohl den Interessen des öffentlichen Dienstes als auch den finanziellen Möglichkeiten gerecht werde.
Der Großteil der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist bei den Kommunen angestellt. Einige von ihnen stehen aufgrund hoher Haushaltsdefizite besonders unter Druck.
dpa / MF