
Wenn Sie durch Regensburg gehen und Sie den Blick nach unten senken, sind Ihnen vielleicht schon einmal die bronzefarbenen Steine aufgefallen, die vor einigen Häusern im Boden befinden. Dabei handelt es sich um sogenannte Stolpersteine.
Diese gehen auf eine Idee des Kölner Künstlers Gunter Demnig zurück. In Regensburg finden sich mittlerweile über 206 Stolpersteine und drei Stolperschnellen. Sie erinnern an Menschen, die während des Nationalsozialismus ermordert worden sind. Dabei gibt es aber nicht nur Stolpersteine für ermordete Regensburger Juden.
In dieser Woche wollen wir zusammen mit dem Arbeitskreis Stolpersteine Regensburg einigen dieser Menschen wieder ein Gesicht geben.
Teil 1: Was sind Stolpersteine?
Sie sind an vielen Stellen in Regensburg zu finden: die Stolpersteine, die an die während des Nationalsozialismus Ermordeten erinnern sollen. Bis ein Stein vor dem ehemaligen Wohnort verlegt werden kann, braucht es oft mehrere Monate. Denn die Menschen, die der Todesmaschinerie der Nationalsozialisten zum Opfer fielen, sollten im wahrsten Sinne ausradiert werden.
Teil 2: Martha Stodel
Im zweiten Teil der Wochenserie stellen wir das Schicksal der Martha Stodel vor. "Ihr" Stolperstein liegt in der Adolf-Schmetzer-Straße in Regensburg. Hier lebte Martha Stodel, bevor sie vor den Nationalsozialisten nach Holland floh. Hier fühlte sie sich sicher, wollte nach Palästina auswandern. Doch da ihr wichtige Dokumente fehlten, geriet sie doch in die Fänge der Nationalsozialisten.
Teil 3: Ludwig Bloch
Das Leben des Ludwig Bloch stellen wir im dritten Teil unserer Wochenserie vor. Ludwig Bloch war ein erfolgreicher Geschäftsmann aus Regensburg. Im Zuge der Reichspogromnacht wurde er nach Dachau deportiert und dort in Schutzhaft genommen. Nach seiner Entlassung kehrte er nach Regensburg zurück. Doch Anfang der 1940er Jahre wurde er zusammen mit anderen Regensburger Juden in den Süden Polens deportiert und dort ermordet.
Teil 4: Sofie Weinschenk
In ihrer Villa im Regensburger Westen traf sich die gesellschaftliche und politische Spitze Regensburgs. Sofie und Max Weinschenk waren geachtete Bürger der Domstadt. Zusammen hatten sie drei Kinder, darunter mit Sohn Hans ein behindertes Kind. Hans lebte in Pflegeheimen, wie es damals üblich war. Doch nach der Machtergreifung der Nazis wuchs bei Sofie Weinschenk die Sorge um ihren Sohn, denn sie wusste, was Menschen mit Behinderung im Nationalsozialismus drohte. Als sie dann selbst deportiert werden sollte, wählte sie den Freitod.
Teil 5: Anna Prugg
Zum Abschluss der Wochenserie sind wir in der Prüfeninger Straße in Regensburg. Dort lebte eine Frau, der es lange Zeit gelang, dem Schicksal so vieler Menschen während des Dritten Reichs zu entgehen, die aber am Ende wegen Kleinigkeiten verraten und ermordet wurde. Hier die Geschichte der Anna Prugg.