
Wortwörtliche "Feldstudie"
Langquaid: Schulklasse sät mit Landschaftspflegeverband
Gut für Pflanzen, Insekten, Vögel und natürlich auch für die Schüler - denn sie haben viel gelernt!
Ende September unterstützte die 7. Klasse der Franziska-Obermayr-Schule aus Langquaid gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Petra Houser Lucia Gruber, Projektleiterin des Labertal-Projekts 2030 beim Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V., bei einer Artanreicherung im Grünland – d.h. eine bestehende Wiese wurde mit neuem Saatgut angereichert. Das Saatgut wurde zu diesem Zweck mit einem Spezialgerät, dem eBeetle, auf einem anderen Grünland im Labertal gesammelt, das mehr verschiedene Pflanzenarten zu bieten hat, dabei handelt es sich um die sog. Spenderfläche. Auf der Empfängerfläche auf der das Saatgut ausgebracht wird, wurden Streifen gefräst und mit der Kreiselegge für die Saat vorbereitet.
Anschließend waren die Schüler:innen an der Reihe, sie bearbeiteten den bereits umgebrochenen Boden mit Rechen, Hacke und Händen, so wurde die Erde von den letzten Grasbüscheln befreit und gewendet. So hat das neue Saatgut eine Chance sich gegen die dominierenden Gräser durchzusetzen und wird nicht sofort von konkurrenzstarken Arten überwachsen.
Während die Schüler:innen fleißig arbeiteten erklärte ihnen Lucia Gruber: „Artenreiche Wiesen sind ein entscheidender Baustein für die Artenvielfalt. Je mehr verschiedene Pflanzen sich auf der Fläche befinden, umso mehr Insektenarten finden dort einen passenden Lebensraum.“ Insekten wiederum sind die Nahrungsgrundlage vieler Vogelarten, auch die im Labertal besonders schützenswerten Wiesenbrüter wie Kiebitz, Bekassine und Co., da sie mit am stärksten gefährdet sind, profitieren von einer großen Insektenvielfalt.
Nebenbei wollten die Jugendlichen auch über die Kräuter, die sie auf angrenzenden Flächen fanden etwas lernen. Besonders die Frage: „Kann man das Essen?“, beschäftigte einige. Da sie sich die Pflanze Mähdesüß ausgesucht hatten, lautete die Antwort ja. Manche experimentierfreudigen Schüler:innen überprüften die Aussage direkt und probierten eins der grünen Blätter. „Für eine Veranstaltung im Rahmen der Langquaider ExperimentierWerkstatt ist es sehr passend, etwas Neues auszuprobieren“, fand Martina Wimmer als Koordinatorin der ExperimentierWerkstatt, sie unterstützte bei der Organisation der Veranstaltung, aber auch bei der Umsetzung.
Bürgermeister Herbert Blascheck, der ebenso tatkräftig mit anpackte, sagte zur Aktion: „Wenn das Wetter mitspielt, geht das Saatgut hoffentlich bald auf und wir können uns zukünftig an einer bunten Wiese erfreuen.“ Die Ansaatfläche liegt an einem sehr beliebten Spazierweg in der Langquaider Aue neben einer Station der Storchenroute. Dort kann die Entwicklung über die nächsten Jahre beobachtet werden, solche Ansaatflächen brauchen nämlich eine gezielte Mahd und Pflege, sowie genügend Zeit, um sich gut zu entwickeln.
Landschaftspflegeverband Kelheim VöF/EK