
Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024
Mehr als 33.000 Menschen haben den „Gaukler der Lüfter“ zum Sieger gewählt: der Kiebitz ist der Vogel des Jahres 2024!
„Kie-wit“: Der Ruf des Kiebitzes hat dem Vogel des Jahres 2024 seinen Namen eingebracht. Der etwa taubengroße Regenpfeifer hat ein im Licht metallisch grün oder violett glänzendes Gefieder. Auffallend sind auch seine Federholle auf dem Kopf und die breiten gerundeten Flügel. „Ursprünglich waren Kiebitze vor allem in Mooren und auf Feuchtwiesen zu finden. Diese Flächen werden mittlerweile häufig landwirtschaftlich genutzt und der Kiebitz musste sich an die neue Kulturlandschaft anpassen. Heute brüten Kiebitze deshalb auch auf Äckern und bewirtschafteten Wiesen“, erklärt die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Die Nester des Kiebitzes bestehen aus einer Bodenmulde, in die das Weibchen meist vier Eier legt.
Kiebitze sind Teilzieher: Einige von ihnen überwintern bei milder Witterung in Deutschland, der andere Teil zieht nach Frankreich, Spanien, Großbritannien und die Niederlande, um den Winter dort zu verbringen. Darüber hinaus ziehen Kiebitze aus dem Norden im Herbst über Deutschland und rasten auch in Bayern in größerer Zahl. Dieses Schauspiel können Naturbegeisterte aktuell noch gut beobachten. Im Frühjahr zeigen die Kiebitze dann ihre beeindruckenden Balzflüge: „Die Gaukler der Lüfte drehen Schleifen über ihrem Revier, lassen sich in akrobatischen Flugmanövern gen Boden fallen und rufen dabei weit hörbar“, so Angelika Nelson.
Weil immer mehr Feuchtwiesen entwässert werden und verloren gehen, hat es die Art heutzutage schwer. Zur Wahl zum Vogel des Jahres war der Kiebitz deshalb mit dem Slogan „Wasser marsch!“ angetreten. Die Renaturierung von Feuchtwiesen und Mooren könnte den Rückgang der Art aufhalten. Auch eine späte Mahd bewirtschafteter Wiesen gibt den Jungvögeln eine Chance zum Überleben.