
"Klimakleber" blockieren Kreuzung
Regensburg: Blockade der Klimaaktivisten in der Friedensstraße
Am heutigen Freitagmorgen haben die Klimaaktivistinnen und -aktivisten von „Letzte Generation“ in der Friedensstraße protestiert.
Update der Letzten Generation
Am 17.03.2023 um 7:45 Uhr haben sechs Bürger:innen den Verkehr auf der Furtmayrstraße gestoppt. Die mehrspurige Verkehrsachse, die direkt an den Arcaden und dem Bahnhof vorbeiführt, wurde auf allen Spuren zum Stillstand gebracht. Die Bewegung fordert weiterhin ein Tempolimit von 100 km/h auf deutschen Autobahnen und ein 9 € Klimaticket. Auf den Bannern, die sie in der Hand hielten, stand „Letzte Generation vor den Kippunkten“ und „Art. 20a GG = Leben schützen“.
„Um von den fossilen Energien wegzukommen, fordern wir außerdem einen Gesellschaftsrat. Dieser geloste Rat kann sich ehrlich und informiert damit befassen, wie wir bis 2030 unabhängig von den fossilen Energien werden.“ erklärt Simon Lachner, Planungsingenieur für Erneuerbare Energien. Der Regensburger hatte am Mittwoch in der Sendung „Jetz Red I“ vom Bayrischen Rundfunk den Protest an diesem Freitag angekündigt und an diesem Morgen mit auf der Straße gesessen.
Die Regensburger Bürgermeisterin Gertrud Maltz Schwarzfischer reagierte auf einen Brief bereits mit Verständnis und einer Bereitschaft zum Dialog: „Ihre formulierten Sorgen um unser globales Klima kann ich sehr gut verstehen und teile sie, genauso wie die Ziele.“ schrieb sie in einem E-Mail-Austausch.
Die grüne Stadtratsfraktion Regensburg steht hinter der Forderung eines Gesellschaftsrates. Im Kontakt per E-Mail schreibt Paul Drenkard, der Fraktionsgeschäftsführer der Grünen: „Das Anliegen, einen Gesellschaftsrat auf Bundesebene einzurichten, um Maßnahmen und Lösungen zu identifizieren, um unsere Klimaziele einzuhalten, halten wir in der Sache für unterstützenswert.“
Aimée van Baalen, Sprecherin der Letzten Generation, erläutert die Forderung nach einem Gesellschaftsrat: „Es wird immer offensichtlicher, dass es der Regierung unter dem Einfluss der reichsten 1 % nicht gelingt, die Interessen der Bevölkerung zu schützen. Wir, die 99 %, sind aber darauf angewiesen, dass endlich gehandelt wird! Denn noch haben wir die Chance, aus der Zerstörung auszusteigen. Mit einem Plan, der von Bürger:innen entwickelt, von der Gesellschaft getragen und von der Politik verwirklicht wird.“
Meldung der Polizei
Die Aktion wurde als (nicht angezeigte) Versammlung eingestuft. Nach dreimaliger Aufforderung, die Fahrbahn zu verlassen, löste die Polizei die Versammlung auf. Drei festgeklebte Personen mussten durch besonders geschulte Polizeibeamte von der Fahrbahn gelöst und zum Teil weggetragen werden.
Um die Verkehrsbeeinträchtigung möglichst gering zu halten, wurde der Verkehr um die Einsatzstelle herumgeleitet. Die im gesperrten Bereich befindlichen Fahrzeuge konnten sukzessive nach hinten abgeleitet werden.
Gegen 8:40 Uhr war die Fahrbahn wieder frei. Gegen die sechs Personen führt die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg Ermittlungen wegen Nötigung.
Erstmeldung
„Es geht viel zu langsam voran mit der Energiewende. […] Zwei Prozent [Emissionseinsparungen] sind ab sofort schlicht zu wenig.“ – Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes
„Ja, wir müssen größte Anstrengungen an den Tag legen, um den Klimaschutz schnellstmöglich weiter voranzutreiben.“, schreibt Bürgermeisterin Maltz Schwarzfischer.
„Das Anliegen, einen Gesellschaftsrat auf Bundesebene einzurichten, um Maßnahmen und Lösungen zu identifizieren, um unsere Klimaziele einzuhalten, halten wir in der Sache für unterstützenswert.“ – Paul Drenkard, Fraktionsgeschäftsführung