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TVA Onlineredaktion

Regensburg: Klimaaktionen blockieren Straßen

Fridays for future:
Heute wurde in zahllosen Orten weltweit für Klimagerechtigkeit gestreikt und demonstriert. Auch in Regensburg: hier zeigten die über 1.200 Demonstrant:innen mit einem vielfältigen Programm, mit Livemusik und Kunstaktionen auf, wie schön ein klimafreundlicheres Regensburg sein kann. 
Das bundesweite Motto #TomorrowIsTooLate macht deutlich, dass Klimaschutz kein nettes Extra ist. Wir müssen jetzt sofort handeln, um unsere Lebensgrundalgen zu bewahren. Das Pariser Abkommen ist geltendes Recht! Es wird eindeutig zu wenig dafür getan, es einzuhalten, insbesondere im Verkehrssektor.
„1,5 Grad Erwärmung bedeutet bereits: Hitzewellen mit hunderttausenden Toten, Überflutungen, Ernteausfälle, Nahrungsmittelknappheit, Verteuerung. Dass die Klimakatastrophe soweit fortgeschritten ist, ist schrecklich. Ein weiteres Eskalieren muss um jeden Preis verhindert werden!“, sagt Paula Reissinger.
Auf Regensburg bezogen war das zweite Motto der Demo: „10 Dinge, die Regensburg dringender braucht als ein Parkhaus für über 18 Millionen Euro“. Wie dieses Geld besser angelegt werden könnte, wurde mit den zahlreichen Kunstaktionen beispielhaft vorgeschlagen. Zuallererst einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Radinfrastruktur – dazu gehören die Stadtbahn, ein zusammenhängendes Radwegenetz, und erschwingliche Ticketpreise. Eine andere gute Möglichkeit, 18 Millionen auszugeben, sind Räume für Kultur – zu den Kunstaktionen zählte unter anderem ein Theaterstück der Gruppe Straßenbande, Livemusik und Akrobatik. Alle Forderungen, die wir an die Politik in Regensburg richten, können Sie hier nachlesen: https://futureforregensburg.de/unsere-forderungen-fuer-regensburg/
„Wir brauchen Platz für alle, nicht nur für Autos. Breite Fuß- und Radwege überall, sodass sich Menschen mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator gut bewegen können, und nicht durch widerrechtlich parkende Autos behindert werden. Es braucht eine Stadtbahn, mit der wir einfach und entspannt zur Arbeit, Schule oder Ausbildungsstätte kommen. Trinkwasserbrunnen als Hitzeschutz. Grünflächen gegen Überschwemmungen und gegen Hitzewellen. Ich stelle mir eine aufblühende, gerechte und lebenswerte Stadt vor, die gewappnet ist für kommende Umweltkatastrophen“, erklärt Pressesprecherin Sophia Weigert.
Die Polizeimeldung dazu:

 

Am Freitag, 03.03.2023, wurde in Regensburg eine angemeldete, sich fortbewegende Versammlung von Fridays for Future durchgeführt.

Am Demonstrationszug beteiligten sich in der Spitze etwa 1200 Teilnehmer. An der Aufzugsstrecke waren kurzfristige Verkehrssperren notwendig. Die westliche Abfahrt der Nibelungenbrücke in die Wöhrdstraße war für mehrere Stunden gesperrt. Abgesehen von den Verkehrsstörungen kam es während der Versammlung zu keinen Sicherheits- oder Ordnungsstörungen.

 

Unser Beitrag dazu:

 

Letzte Generation:
Entschlossene Menschen, die ihre Verantwortung als letzte Generation vor den Kipppunkten nicht länger ausblenden können, blockieren am Freitag, am globalen Klimastreik, friedlich die Nibelungenbrücke in Regensburg. Einige von ihnen klebten sich auf der Fahrbahn fest, nachdem sie an der FFF Demo durch die Stadt teilgenommen hatten. Sie fordern die Einberufung eines Gesellschaftsrates, der durch die Erarbeitung von mehrheitsfähigen Maßnahmen dabei hilft, Deutschland aus der aktuellen tiefen gesellschaftlichen Krise herauszuführen.
Aimée van Baalen, Sprecherin der Letzten Generation, erläutert die Forderung nach einem Gesellschaftsrat: „Es wird immer offensichtlicher, dass es der Regierung unter dem Einfluss der reichsten 1% nicht gelingt, die Interessen der Bevölkerung zu schützen. Wir, die 99%, sind aber darauf angewiesen, dass endlich gehandelt wird! Denn noch haben wir die Chance, aus der Zerstörung auszusteigen. Mit einem Plan, der von Bürger:innen entwickelt, von der Gesellschaft getragen und von der Politik verwirklicht wird.“
Simon [25, Elektroplanungsingenieur, wohnt in Regensburg seit 2016] erklärt seinen heutigen Protest: „Wir können gerade live in den Nachrichten verfolgen, wie schutzlos wir den ersten Vorboten der Klimakatastrophe ausgeliefert sind. In Chile sterben seit Tagen Menschen in den Flammen, die durch die sengende Hitze immer wieder neu entfacht werden. Die Regierung weigert sich, uns zu schützen, befeuert die Erhitzung stattdessen weiter durch fossile Investitionen und schickt uns sehenden Auges in die Klimahölle.”
Die Meldung der Polizei:

Am 03.03.2023 gegen 17.45 Uhr blockierten fünf Personen die Nibelungenbrücke in südlicher Fahrtrichtung, indem sie sich auf die Fahrbahn setzten und zum Teil festklebten.

Die Aktion wurde als (nicht angezeigte) Versammlung eingestuft. Die Versammlung wurde durch die Polizei aufgelöst. Die festgeklebten Personen wurden durch geschulte Beamte von der Fahrbahn gelöst und die fünf Demonstranten wurden von der Fahrbahn entfernt.

Gegen 18.20 Uhr war die Fahrbahn wieder frei. Gegen die fünf Personen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Nötigung eingeleitet.

 

Einen Beitrag zur Aktion sehen Sie am Sonntag, 5. März, auf TVA.

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