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Altenthann: Kein Heimatmuseum im Pfarrhof

Aufgrund zwischenzeitlich eingetretener neuer Rahmenbedingungen – etwa durch die Einrichtung einer Offenen Ganztagsbetreuung durch die Gemeinde Altenthann im Ergeschoss des ehemaligen Pfarrhofs – wird der Landkreis die über viele Jahre fortentwickelten konzeptionellen Überlegungen eines Umbaus des Pfarrhofes Altenthann in ein innovatives Mitmachmuseum für Jugendliche und Familien nicht mehr weiterverfolgen.

 

Thema im Kulturausschuss

Festgehalten wird aber an der Grundidee des Leitprojekts Kulturachse Ost, in dem der Landkreis die Gemeinden Altenthann und Brennberg bei deren Bemühungen um die alternative Nutzung des ehemaligen Pfarrhofs Altenthann und des ehemaligen Klosters Frauenzell unterstützen wird. Dies ist das Ergebnis einer ausführlichen Beratung und einstimmigen Beschlussfassung des Kulturausschusses in dessen Sitzung am 29. Juni 2022 im großen Sitzungssaal des Landratsamtes.

Landrätin Tanja Schweiger hatte zunächst den bisherigen Projektverlauf nochmals erläutert. Zuletzt im Oktober 2020 hatte der Kulturausschuss beschlossen, die endgültige Entscheidung über die Umsetzung des Kulturachse-Ost-Leitprojekts in Altenthann erst dann zu treffen, wenn die vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege geforderte bauphysikalische Machbarkeitsstudie für das Teilprojekt im Kloster Frauenzell abgeschlossen sei. Diese Studie habe zwischenzeitlich ergeben, dass der langfristige Erhalt der hochwertigen denkmalgeschützten Räume im Kloster – zwar mit einem gewissen Aufwand, aber dennoch – möglich wäre; die Idee des Leitprojekts somit grundsätzlich technisch umgesetzt werden könnte. Allerdings müsste man, so die Landrätin weiter, mit erheblich höheren Baukosten (circa 7 Mio. Euro) rechnen als ursprünglich geschätzt. Hinzu komme, dass die Gemeinde Altenthann mittlerweile für die Räumlichkeiten des Pfarrhofs andere sinnvolle Nutzungsideen entwickelt habe (etwa Offene Ganztagsbetreuung seit Herbst 2019 im Erdgeschoss). Auch die Gemeinde Brennberg sei derzeit dabei, für das Kloster Frauenzell  alternative  Visionen  zu  erarbeiten,  zum  Beispiel  die  eines  überregionalen  Zentrums  der  Kultur-  und  Kreativwirtschaft. Vor diesem Hintergrund schlage sie vor, das Kulturachse  Ost-Leitprojekt  „Interkommunales  Kulturzentrum  Schloss  Altenthann-Kloster  Frauenzell-Himmeltal“ in der bisherigen Form nicht umzusetzen.

 

Dachgeschoss könnte zu Schaudepot umfunktioniert werden

Um der vertraglich festgelegten Verantwortung für das Kreisheimatmuseum  nachzukommen,  könnte  –  wie  ursprünglich  schon  einmal  geplant  –  beim  ehemaligen Pfarrhof  Altenthann  ein  zusätzlicher Stadel als Depot für Großgeräte  errichtet, das Dachgeschoss der Mehrzweckhalle zu einem Schaudepot umfunktioniert und der museale Bildungsauftrag künftig vor allem mit regelmäßigen, von Mitgliedern des Freundeskreises und/oder von dem  für  die  Museen  zuständigen Kreisheimatpfleger gestalteten Sonderausstellungen  im ehemaligen Pfarrhof Altenthann, im ehemaligen Kloster Frauenzell und an wechselnden Orten im östlichen Landkreis im Stile eines „Pop-Up-Museums“ erfüllt werden. So ließe sich auch das Kernziel des Kulturachse-Ost-Konzepts, rund um ein Mitmach-Museum  einen  kulturellen Treffpunkt für die ganze Region zu schaffen, verwirklichen.

Nach intensiver Beratung stimmte der Kulturausschuass dem Vorschlag der Landrätin ohne Gegenstimme zu. Zu Vorschlägen für die Landkreis-Unterstützung für alternative Nutzungen sowohl für den ehemaligen Pfarrhof Altenhann als auch für das ehemalige Kloster Frauenzell soll zu gegebener Zeit wieder im Kulturausschuss berichtet werden.

 

Wir hatten bereits 2018 über das geplante Heimatmuseum berichtet:

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