TVA Onlineredaktion

Oberpfalz: Freitag und Samstag Warnstreiks in der Postbank

Streik auch in Cham

Im Vorfeld ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) heute und Samstag (18. und 19. Februar 2022) knapp zwanzig Postbankfilialen in Bayern zum Warnstreik auf. Hiervon betroffen sind jeweilis ganztägig auch die Filialen in Cham, Schwandorf, Amberg und Weiden.

„Die Arbeitgeberseite ist in der ersten Verhandlungsrunde auf keine unserer Forderungen als ver.di eingegangen und hatten sogar nicht einmal ein Tarifangebot angedeutet“,

erklärt Alexander Gröbner (Geschäftsführer ver.di Bezirk Oberpfalz). Im Betrieb München wurde diese Woche bereits in einigen Filialen gestreikt.

„Die Beschäftigten haben mehr Respekt verdient. Sie halten trotz der Pandemie den Laden am Laufen und deshalb setzen wir vor der 2. Verhandlungsrunde ein klares Signal an die Arbeitgeberseite“,

so Gröbner weiter.

Neben den insgesamt knapp dreißig betroffenen Filialen in Bayern werden auch Postbankfilialen in anderen Bundesländern bestreikt. Insgesamt sind an beiden Tagen mehr als 100 Postbankfilialen im Ausstand.

„Damit wollen wir die Arbeitgeberseite zu einem verhandlungsfähigen Angebot bewegen“,

betont Gröbner. Zumal die Deutsche Bank – zu der die Postbank gehört – bei der jüngsten Bekanntgabe ihrer Geschäftszahlen für 2021 eine Vervierfachung ihres Gewinns im Vergleich zum Vorjahr bekannt gegeben hat. Es sei also genug Geld da.

Nun müssen die Arbeitgeber bereit sein, ihre Gewinne auch in faire Löhne zu investieren“,

fordert Gröbner.

 

Keine öffentlichen Proteste, aber eingeschränkte Dienstleistungen

ver.di war mit der Forderung nach sechs Prozent, mindestens aber 180 Euro mehr Gehalt, in die Verhandlungen gegangen. Daneben fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro sowie eine unbefristete Übernahme für Auszubildende nach Abschluss der Ausbildung. Für die Postbankfilialen wird zudem ein Rechtsanspruch auf Altersteilzeit gefordert und als pandemiebedingten Belastungsausgleich und als Ausgleich für pandemiebedingte Provisionseinbußen soll es für die Beschäftigten insgesamt 1.500 Euro geben.

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass an diesen beiden Tagen in den bestreikten Filialen weder Bankdienstleistungen noch Postdienstleistungen, wie z.B. eine Paketausgabe oder Abholung von Einschreiben möglich sein werden. Aufgrund der pandemischen Situation wird der Streik als sogenannter „stiller Streik“ durchgeführt, bei dem es keine öffentlichen Demonstrationen oder Streikversammlungen geben wird. Für die Streikenden wird am heutigen Freitagvormittag aber eine virtuelle Streikversammlung im Internet durchgeführt.

 

ver.di/JM

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