
Kundgebund von Seebrücke
Regensburg bleibt solidarisch!
Am Sonntag, dem 12.09., versammelten sich erneut rund 80 Personen am Donaumarkt zu einer "Solidaritätskundgebung mit den Menschen in Afghanistan und an den europäischen Grenzen!"
Die Themen der Versammlung waren diesmal ganz bewusst breiter gesetzt:
Krisen in Afghanistan
Auch wenn das Thema in Deutschland schon beinahe in Vergessenheit gerät, müssen noch immer viele Afghan*innen um ihre Rechte und ihr Leben fürchten. Es drohen Bürgerkrieg und eine humanitäre Katastrophe, während noch immer vulnerable Personengruppen in Afghanistan festsitzen, zum Teil durch immense Blockierung der Ausreise durch die deutsche Bundesregierung, welche drängend aufgearbeitet werden müsse.
Brand in Flüchtlingslager Moria
Zudem jährte sich am 8. September der Brand von Moria. Seitdem haben sich die Bedingungen nur weiter verschlechter und noch immer sitzen tausende Menschen an den europäischen Außengrenzen in Lagern fest - unter ihnen auch viele geflüchtete Afghan*innen. Die Welt dürfe diese Menschen nicht vergessen, so die Veranstalter*innen und forderten humanitäre Nothilfe, schnelle Aufnahme Geflüchteter, weitere Evakuierungen vulnerabler Personengruppen, und grundsätzlich eine Politik, die an erster Stelle für Menschenrechte steht, diese stärkt, schätzt und einfordert.
"Stellt euch das vor: Du sitzt in Todesangst irgendwo versteckt, schreibst mit deutschen Behörden, gibst hochsensible Daten preis, versucht alles um dein Leben und das deiner Angehörigen zu retten und dann sagt dir jemand: Sorry, Deutschland will dir nicht helfen. Tatsächlich wurden von den Menschen, die auf der Evakuierungsliste der Kabulluftbrücke stehen, schon 7 Menschen ermordet, einige wurden gekidnappt und anderen ein Todesurteil ausgesprochen. Währenddessen lehnt der Bund das Thüringer Landesaufnahmeprogramm für gefährdete Afghanen und Afghaninnen, mit der Begründung, das es nicht notwendig wäre, ab,"
„Dabei wäre es vergleichsweise einfach gewesen: Flugzeugtür auf, 100 Plätze frei, 100 Leute rein, Flugzeugtür zu und raus aus Afghanistan - nur war das politisch nicht gewollt. Stattdessen haben Innenministerium und Auswärtiges Amt die Evakuierungen behindert und verzögert.“ - Elena, Seebrücke
„Kara Tepe ist ein Provisorium. Journalist:innen haben keinen freien Zugang. Heizung, Strom und sichere, saubere Sanitäranlagen sind nach wie vor Mangelware. Dass ein Teil der Zelte durch Container ersetzt wurden, löst kaum Not, sollte es zu Überschwemmungen oder Unwettern kommen. Es gibt keine Schul- oder Bildungsangebote für die vielen schulpflichtigen Kinder“,
„Wir haben Platz und den Willen Menschen hier aufzunehmen, ihnen einen Ort und ein Leben in Frieden zu ermöglichen. Wir können aufnehmen. Wir müssen.“ - Annika, Seebrücke