
Regensburg soll Leibniz-Institut für Immuntherapie bekommen
Regensburg soll mit seinem Centrum für Interventionelle Immunologie (RCI) künftig zum Kreis der renommierten Leibniz-Institute gehören.
Das hat am Freitag die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) beschlossen. Das RCI werde ab 2022 als Leibniz-Institut für Immuntherapie in die Bund-Länder-Förderung der Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen, teilte in München das Bayerische Wissenschaftsministerium mit. Der Etat des Institutes von jährlich mehr als neun Millionen Euro werde ab 1. Januar 2022 gemeinsam von Bund und Ländern getragen. Das RCI konzentriert sich den Angaben nach auf die Entwicklung neuer Immuntherapien gegen schwere Erkrankungen.
Biologen, Biochemiker und Mediziner arbeiten an Methoden, mit denen menschliche Immunzellen genetisch verändert werden können. «Spricht beispielsweise ein Krebspatient mit einem fortgeschrittenen Tumor nicht mehr auf herkömmliche Therapien an, sollen gentechnisch „getunte“ Immunzellen des Körpers dazu gebracht werden, einen intelligenten Cocktail von Wirkstoffen freizusetzen», erklärte RCI-Direktor Philipp Beckhove. Erste Belege für die Wirksamkeit des Ansatzes gebe es bereits. «Das Immunsystem des Erkrankten wird dazu gebracht, selbst den Tumor zu zerstören.»
Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) sprach von einem großartigen Erfolg, der das «wissenschaftliche und wirtschaftliche Potenzial des immunmedizinischen High-Tech-Standorts Bayern» belege. Das RCI wurde 2010 gegründet. Es ging aus der Universität Regensburg hervor und ist seit 2019 selbstständig. Der letzte Schritt, um als Leibniz-Institut für Immuntherapie das 97. Mitglied der «Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz» (WGL) zu werden, ist den Angaben nach die Zustimmung der WGL-Mitgliederversammlung am 18. November.
dpa