
Polizei: Deutlich weniger Einsätze in der Freinacht in Bayern
Corona-Auflagen und regnerisch-kaltes Wetter haben in der diesjährigen Freinacht nur wenige Menschen in Bayern auf die Straßen gelockt. Innenminister Joachim Herrmann zog am Freitag in München eine positive Bilanz: Die bayerische Polizei hatte in der Nacht zum 1. Mai knapp zwei Drittel weniger Einsätze als 2019. Demnach gab es zwischen Donnerstag, 19.00 Uhr, und Freitag, 7.00 Uhr, insgesamt nur 594 Einsätze - im Jahr zuvor waren es rund 1000 mehr.
Die Freinacht vom 30. April zum 1. Mai wird vor allem von Jugendlichen heutzutage häufig für Streiche genutzt, teils kommt es aber auch zu Vandalismus.
«Die Allermeisten haben auch in der Freinacht die Ausgangsbeschränkungen vorbildlich eingehalten», sagte Herrmann laut Mitteilung. Er hatte bereits im Vorfeld zur Zurückhaltung aufgerufen. Unsinn zu verzapfen, sei kein triftiger Grund zum Verlassen der Wohnung, so der Innenminister.
Die Polizei in Unterfranken zählte knapp 50 Einsätze - im Jahr zuvor waren es noch 190, wie die Beamten mitteilten. Größtenteils handelte es sich den Angaben zufolge um Ruhestörungen. «Nur in ganz wenigen Fällen wurden kleinere Gruppen festgestellt, die zusammen feierten.»
Auch die Polizei in Schwaben zog eine positive Bilanz: Es habe kaum Anlass zum Einschreiten gegeben, teilten die Beamten in Kempten mit. Im südlichen Schwaben zählten sie in der Nacht auf Freitag 76 Einsätze. Bei etwa zehn Einsätzen besprühten Jugendliche Gegenstände mit Rasierschaum oder versteckten Dinge.
Auch in Oberbayern hielten sich die meisten Menschen an die Ausgangsbeschränkungen. Die Polizei in Ingolstadt zählte rund 50 Einsätze mit Bezug zur Freinacht. In Starnberg besprühten Unbekannte drei Autos und eine Hausfassade mit brauner Farbe. Dabei entstand ein Schaden in Höhe von rund 15 000 Euro. In Burgheim (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) versuchte ein Unbekannter, einen in einer Fahrbahn verbauten Kanaldeckel zu entfernen. Die Polizei ermittelt wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
In München randalierten zwei 19-Jährige im Außenbereich eines Restaurants. Polizeiangaben zufolge schlugen sie ein Fenster ein, versprühten den Inhalt eines Feuerlöschers auf der Freifläche und beschädigten die Beleuchtung. Der Besitzer bemerkte die Randale und rief die Polizei. Die beiden Jugendlichen wurden vor Ort festgenommen. Sie wurden wegen Sachbeschädigung angezeigt.
dpa
Die Mitteilung aus dem Innenministerium
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ist zufrieden mit der Freinachtbilanz 2020. Die Bayerische Polizei hatte in der Nacht zum 1. Mai knapp zwei Drittel weniger Einsätze. "Die Allermeisten haben auch in der Freinacht die Ausgangsbeschränkung vorbildlich eingehalten", lautete Herrmanns Fazit. "Sicherlich hat auch das launische Wetter einigen Scherzbolden die Lust auf Schabernack vermiest." Mit Blick auf jahrzehntelange bayerische Maibaum-Traditionen betonte Herrmann: "Das hochgefährliche Coronavirus versteht keinen Spaß. Auch die beliebten Maibaumfeste müssen dieses Jahr leider ausfallen. Wir müssen weiter durchhalten und diszipliniert sein."
Wie Herrmann erläuterte, hatte die Bayerische Polizei in der Freinacht 2020 vom 30. April, 19 Uhr, bis zum 1. Mai, 7 Uhr, insgesamt nur 594 Einsätze, davon 129 Ruhestörungen, 26 Sachbeschädigungen und 15 Körperverletzungen. In der Freinacht 2019 waren es im gleichen Zeitraum insgesamt 1.531 Einsätze, davon 246 Ruhestörungen, 66 Sachbeschädigungen und 80 Körperverletzung. "Es war dieses Jahr also deutlich weniger los", so der Innenminister.
Laut Herrmann gab es in Zusammenhang mit den Corona-Schutzmaßnahmen vom 30. April, 6 Uhr, bis zum 1. Mai, 6 Uhr, insgesamt rund 21.500 Kontrollen der Bayerischen Polizei, die nicht nur die Ausgangsbeschränkung selbst umfassten, sondern beispielsweise auch die Gastronomie. Insgesamt haben die Polizisten rund 2.000 Verstöße festgestellt, davon etwa 1.450 gegen die Ausgangsbeschränkung. Das entspricht dem Durchschnitt der letzten Tage.
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