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Corona-Krise: Bayerische Museen legen Sammlungen an

Die Corona-Pandemie ist eine nie vorher dagewesene Situation, deshalb ist sie schon jetzt Zeitgeschichte. Bayerische Museen legen erste zeitgeschichtliche Sammlungen der Corona-Krise an. 

„Solche Sammlungen sind gerade für Heimatmuseen wichtig“, sagte Wolfgang Stäbler von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern. Die Corona-Krise sei schon jetzt Medizin- und Zeitgeschichte, aber die Erfahrungen der Menschen derzeit würden langfristig die Stadt- und Regionalgeschichte prägen.

Ein schnelllebiges Zeitzeugnis seien beispielsweise Zettel in Schaufenstern, mit denen momentan viele Geschäfte auf ihre Schließung bis Ende der Osterferien hinweisen. „Wenn wir davon jetzt kein Foto machen, ist es weg“, sagte Stäbler.

Das Stadtmuseum München veröffentlichte auf seiner Website eine fotografische Spurensuche. Die Sonderausstellung „München in Zeiten von Corona – Fotografien von Olaf Otto Becker“ zeigt Aufnahmen von einem menschenleeren Marienplatz, Stau bei der Drive-In-Teststelle und Spaziergänger entlang der Isar.

Zeitungsausschnitte der Corona-Berichterstattung, Videos von Balkonkonzerten oder Audioaufnahmen von Feuerwehrdurchsagen – kein Eindruck soll verloren gehen. „Wir legen ein Online-Gedächtnis für die Region an“, erzählte Sabine Zehentmeier-Lang, Leiterin des Fichtelgebirgsmuseums im oberfränkischen Wunsiedel. „Wer heute noch mit Ausgangsbeschränkungen, Homeoffice und Hamsterkäufen konfrontiert ist, wird bald Zeitzeuge sein“, sagte die Museumsleiterin.

 

dpa

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