
Deutscher Wetterdienst zur Pflanzenentwicklung
Der Deutsche Wetterdienst berichtet über die Auswirkungen des Wetters auf die Landwirtschaft in Deutschland im Sommer 2019.
Wegen einem Wasserdefizit im Jahr 2018 hat es dieses Jahr in tiefen Bodenschichten erheblich an Wasser gemangelt. Dies ist beispielsweise für Waldbäume zu Problem geworden. Pflanzen haben teils unter Trockenstress gelitten und die Wald- und Grasbrandgefahr ist örtlich auf die höchste Stufe gestiegen. Positiv ist dagegen der geringe Befall von Pilzkrankheiten in den Beständen gewesen.
Im Juli 2019 mussten die Pflanzen mit extremen Temperaturunterschieden zurecht-kommen. Einerseits gab es in der ersten Monatshälfte ungewöhnlich kühle Nächte; im Bergland trat vereinzelt sogar Frost in Bodennähe auf. Andererseits stiegen die Temperaturen während der extremen Hitzewelle um den 25. Juli im Westen Deutschlands in den Niederungen teils über 40 Grad Celsius. Diese Hitze hatte offensichtlich die größeren Auswirkungen: Vor allem im Obst-und Weinbau kam es an den Früchten durch Überhitzung des Gewebes zu Sonnenbrand, aber auch Blätter, zum Beispiel von Zuckerrüben, trugen Schäden davon. Dies alles spielte sich vor dem Hintergrund stark ausgetrockneter Böden ab: Die Bodenfeuchte lag im Deutschlandmittel nur bei 49,8 Prozent nFK und damit niedriger als jemals im Juli im Vergleichszeitraum 1991 -2018.
Auch wenn der August mehr Niederschläge mit sich brachte als die vorangegangenen Sommermonate, reichte der Regen an den meisten Orten nicht aus, um die ange-spannte Bodenfeuchtesituation deutlich zu verbessern. Im Vergleich zum Juli wurden im Deutschlandmittel zwar keine neuen Tiefstwerte erreicht, die nutzbare Feldkapazität mit einem Monatswert von 53,3 Prozentlag aber deutlich unter dem Mittel der Jahre 1991-2018 (68,1 Prozent nFK).
MWi