Matthias Feuerer

Wirtschaft: Brexit-Konsequenzen noch nicht absehbar

Brexit: So reagiert BMW auf die Entscheidung

BMW hat betont zurückhaltend auf die Entscheidung der britischen Wähler reagiert, die EU zu verlassen. «Die Konsequenzen dieser Entscheidung sind heute noch nicht absehbar. Klar ist, dass nun eine Phase der Unsicherheit beginnt», teilte der Autokonzern am Freitag in München mit. «Wir erwarten jedoch zunächst keine unmittelbaren Auswirkungen auf unsere Aktivitäten in Großbritannien.»

Nach dem Brexit-Votum erklärte BMW, die Bedingungen für den Personen- und Warenverkehr müssten nun neu verhandelt werden. «Bevor die neuen Rahmenbedingungen nicht im Detail definiert sind, können wir uns zu konkreten Auswirkungen auf unsere Aktivitäten in Großbritannien nicht äußern.» Über Auswirkungen auf die Produktionsstandorte - Oxford, Hams Hall, Swindon und Goodwood - werde der Konzern nicht spekulieren. BMW hat dort rund 2,2 Milliarden Euro investiert.

 

 

Studio-Gespräch zum Thema

Video: Martin Lindner im Gespräch mit Prof. em Dr. Wolfgang Wiegard (ehemaliger "Wirtschaftsweiser") zu den wirtschaftlichen Folgen des Ausstiegs Großbritanniens aus der Europäischen Union.

 

 

 

BMW Äußert sich

"Die BMW Group respektiert die Entscheidung der britischen Wähler, die EU zu verlassen. Die Konsequenzen dieser Entscheidung sind heute noch nicht absehbar. Klar ist, dass nun eine Phase der Unsicherheit beginnt. Wir erwarten jedoch zunächst keine unmittelbaren Auswirkungen auf unsere Aktivitäten in Großbritannien. Die Bedingungen für den Personen- und Warenverkehr zwischen Großbritannien und den EU-Mitgliedern müssen nun neu verhandelt werden. Bevor die neuen Rahmenbedingungen nicht im Detail definiert sind, können wir uns zu konkreten Auswirkungen auf unsere Aktivitäten in Großbritannien nicht äußern. Wir werden deshalb weder über den Ausgang der Verhandlungen noch über mögliche Auswirkungen auf unsere Produktionsstandorte in Großbritannien spekulieren".

 

Statement der BMW Group

 

 

IHK Regensburg: "Verwerfungen noch nicht absehbar"

Laut IHK Regensburg werden die Folgen der Entscheidung auch unsere Unternehmen treffen. Schließlich weist die Region eine Exportquote von 55 Prozent auf.

Die Verwerfungen für die Weltwirtschaft seien noch nicht absehbar. In jedem Fall werde sich der Außenhandel hiesiger Unternehmen mit Großbritannien fundamental verändern.

"Bereits vor dem Brexit-Referendum kam es bei ostbayerischen Firmen zu großen Unsicherheiten im Geschäft mit Großbritannien. Dabei war das Vereinigte Königreich 2015 für bayerische Unternehmen erstmals wichtigstes EU-Ausfuhrland."

 

 

Aigner: "Keine langwierigen Verhandlungen"

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner bedauert die Entscheidung der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union. Aigner: „Die Entscheidung für den Brexit ist politisch bedauerlich und wird wirtschaftlich nicht ohne Folgen bleiben, vor allem für die Briten selber.“

Wichtig sei es, angesichts der industriellen Verflechtung jetzt schnell Klarheit über die Zukunft der Außenhandelsbeziehungen zu schaffen“, so Aigner: „Wir müssen die bestehenden Handelsbeziehungen mit Großbritannien rasch auf eine vernünftige neue Grundlage stellen. Die bayerische Wirtschaft braucht Planungssicherheit“, sagt die Ministerin. „Es darf keine langwierigen Verhandlungen geben.“

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