
Wetter: Weiße Weihnachten noch möglich?
Was für ein zweites Adventswochenende! Wie erwartet wurden Rekordwerte erreicht. Am Oberrhein wurden bis zu 15 Grad gemessen. In München waren es bei satten 8 Sonnenstunden immerhin bis zu 14 Grad. Da kamen Frühlingsgefühle auf und das mitten im Dezember. In der Mitte, im Süden und teilweise im Osten konnte man den Nikolaustag im Straßencafe genießen. Der Glühwein auf den Weihnachtsmärken fand nur wenig Beachtung.
„Die Wetterlage in Deutschland und Europa ist einfach nur als unwinterlich einzustufen. Das Hoch Yvonne hat die gesamte Wetterbewegung lahmgelegt und hält uns auch den Winter aus Russland und Sibirien fern. Das wird die ganze Woche so bleiben. Hoffnung gibt es erst am kommenden Wochenende. Dann kann es in höheren Lagen etwas Schnee geben. Doch reicht das aus um zumindest in den Mittelgebirgen ein weißes Weihnachtsfest zu garantieren? Der Dezember war in den ersten 6 Tagen rund 6 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Die erste Dezemberhälfte steuert auf einen neuen Allzeitrekord hin. Heute soll es schon wieder bis zu 15 Grad warm werden“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.
Heute vor fünf Jahren lagen die Frühwerte zwischen minus 11 und 0 Grad. 2010 erlebte Deutschland den kältesten Dezember seit 1969. Aktuell erleben wir den wärmsten Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Selbst vor einem Jahr war es mit Frühwerten zwischen minus 4 und plus 4 Grad deutlich kälter als jetzt. Heute Morgen lagen die Frühwerte stellenweise bei 11 Grad – über Null versteht sich!
Zum 3. Advent scheint es nun immerhin etwas kühler zu werden. Die nass-kalte Witterung könnte in den Mittelgebirgen sogar etwas Schnee bringen. Doch ob diese Wetterlage lange bestehen bleibt ist sehr fraglich.
Erstmal zu den kommenden Tagen:
- Dienstag: 8 bis 14 Grad, freundlich und trocken
- Mittwoch: 7 bis 11 Grad, erst freundlich, später aus Nordwesten Regen
- Donnerstag: 6 bi 11 Grad, freundlich und trocken
- Freitag: 5 bis 10 Grad, aus Nordwesten wieder Regen, im Süden meist trocken
- Samstag: nass-kalt bei 4 bis 10 Grad, ab 400 bis 500 m kann es sogar mal schneien
- Sonntag (3. Advent): 5 bis 10 Grad, aus Nordwesten neuer Regen, ab 400 bis 500 m Schneeregen oder Schnee
- Montag: wieder deutlich milder, die Werte erreichen 8 bis 13 Grad, ab und zu Regen
- Dienstag: 8 bis 13 Grad, wechselhaft, Regenschauer
- Mittwoch: 6 bis 10 Grad, viele Wolken, ab und zu Schauer
- Donnerstag: 5 bis 10 Grad, wechselhaft, Regenschauer, in höheren Lagen Schneeschauer
Es bleibt dabei: In den kommenden 10 Tagen ist einfach kein durchgreifendes Winterwetter in Sicht. Selbst der Schnee der am Wochenende in den Mittelgebirgen fallen könnte, ist schon kurz danach bei steigenden Temperaturen wieder Geschichte.
Für Wintersport sieht es in Deutschland bis zum 4. Advent eher düster aus. Auch in den Alpen bleiben kräftige Schneefälle weitgehend aus. Bei den leicht sinkenden Temperaturen müssen da wohl die Schneekanonen ran.
…und wie war das mit „weiße Weihnachten“?
Tja, mit weißer Weihnacht sieht es aktuell weiter nicht besonders gut aus. Es will sich einfach keine echte winterliche Wetterlage einstellen. Bei den aktuellen Aussichten könnte es sogar für die Hochlagen der Mittelgebirge mit weißer Weihnachten knapp werden.
Grün bis ganz rauf? Sicher ist das noch nicht. Je länger diese Wetterlage andauert, desto größer wird rein statistisch die Wahrscheinlichkeit, dass sie bald endet. Vielleicht kommt ja unmittelbar zum Fest die große Wetterumstellung hin zu Winter für alle.
MF