
Oberpfalz: Luftbeobachtungen wegen Waldbrandgefahr
Für die kommenden Tage wird es in der Oberpfalz Beobachtungsflüge wegen Waldbrandgefahr geben. Waldbrandbeobachtungen finden in Oberpfalz-Mitte und Nord vom 16.06. bis 17.06.2022 und in der gesamten Oberpfalz vom 18.06. bis 19.06.2022 statt.
Wegen der derzeitigen Wetterlage und der damit bestehenden großen Waldbrandgefahr wird im Einvernehmen mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg, Außenstelle Pielenhofen, am 15.06.2022 die Waldbrandluftbeobachtung besonders gefährdeter Gebiete in der Oberpfalz wie folgt angeordnet.
Oberpfalz Mitte
Stützpunkt Schmidgaden
Flugzeiten: 16.06. – 19.06. täglich ca. 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr und ca. 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Flugroute Oberpfalz-Mitte: Flugplatz Schmidgaden – Wolfsbach – Hausen – lllschwang – Kleinfalz – lrlbach – Weiherhammer – Oberviechtach – Rötz – Bruck i.d.OPf. – Klardorf – Neukirchen – Flugplatz Schmidgaden
Stützpunkt Regenstauf-Oberhub
Flugzeiten: 18.06. – 19.06. täglich ca. 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr und ca. 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Flugroute Oberpfalz-West: Flugplatz Regenstauf (Oberhub) – Parsberg – Dietkirchen – Pettenhofen – Neumarkt i.d.OPf. – Berching – Dietfurt – Riedenburg – Kelheim – Bad Abbach – Obertraubling – Flugplatz Regenstauf
Stützpunkt Cham-Janahof
Flugzeiten: 18.06. – 19.06. täglich ca. 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr und ca. 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Flugroute Oberpfalz-Ost: Flugplatz Cham – Janahof – Nittenau – Maxhütte-Haidhof – bis A 93 – Scheuchenberg (Wörth a.d. Donau) – Falkenstein – Bad Kötzting – Kaitersberg – Lam – Furth im Wald – Cham – Janahof
Stützpunkt Weiden-Latsch
Flugzeiten: 16.06. – 19.06. täglich ca. 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr und ca. 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Flugroute Oberpfalz-Nord: Flugplatz Weiden-Latsch – Plößberg – Rosall – Wernersreuth – Kemnath – Pressath – Flugplatz Weiden-Latsch
Die Bevölkerung wird dringend gebeten, in Waldgebieten äußerste Vorsicht walten zu lassen und keinesfalls mit offenem Feuer zu hantieren oder zu rauchen.
Die wichtigsten Verhaltensregeln um einen Waldbrand zu vermeiden sind:
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- In den Wäldern gilt für Waldbesucher Rauchverbot vom 1. März bis 31. Oktober.
- Werfen Sie beim Autofahren keine Zigarettenkippen aus dem Fenster.
- Entzünden Sie im Wald oder in Waldnähe (bis 100 m) kein offenes Feuer.
- Fahrzeuge wegen der heißen Fahrzeugkatalysatoren keinesfalls auf leicht entzündbarem Untergrund parken. Pkw, Krafträder und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge dürfen deshalb nicht auf Wiesen und Waldwegen abgestellt werden.
- Müll vermeiden: Jede weggeworfene Glasflasche, Folie, Feuerzeug oder Dose mit chemischen Substanzen kann zu einem Brandherd werden.
Darüber hinaus gilt:
- Melden Sie Waldbrände mit möglichst genauer Ortsangabe sofort an die Feuerwehr unter der Telefonnummer 112.
- Parken Sie stets so, dass Betriebs-, Rettungs- und Löschfahrzeuge bei ihrem Einsatz nicht behindert werden.
Die Befliegung werden von ehrenamtlichen Piloten der Flugbereitschaft der Luftrettungsstaffel Oberpfalz durchgeführt. An Bord des eingesetzten Flugzeugs befinden sich neben dem Piloten je eigens dafür ausgebildete Luftbeobachter der Feuerwehr oder der Verwaltung, die die relevanten Waldgebiete aus der Luft auf mögliche Brandgefahren hin absuchen. Wird ein Brand festgestellt, wird aus der Luft per Funk die Feuerwehr alarmiert und die Einsatzkräfte werden zur Brandstelle gelotst.
Informationen über die verschiedenen Stufen der Waldbrandgefahr finden Sie beim Deutschen Wetterdienst
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: Bayern bestens gerüstet
„Bayern ist sowohl für die frühzeitige Erkennung als auch für die Bekämpfung von Waldbränden bestens gerüstet,“
betonte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann heute mit Blick auf die derzeit in weiten Teilen Bayern wetterbedingt sehr hohe Wald- und Wiesenbrandgefahr.
Zugleich appellierte der Innenminister, sich in den Wäldern vorsichtig zu verhalten und keinesfalls mit offenem Feuer zu hantieren oder zu rauchen. Das flächendeckende Netz von örtlichen Feuerwehren mit rund 320.000 Kräften sei für die effektive Brandbekämpfung gut ausgestattet. Neben dem Einsatz von wasserführenden Löschfahrzeugen könne die Brandbekämpfung auch aus der Luft erfolgen, wofür Bayern keine Flugzeuge, sondern Hubschrauber einsetze:
„Hubschrauber haben den Vorteil, dass sie Löschwasser sehr exakt ausbringen oder Bodenmannschaften punktgenau mit Löschwasser versorgen können. Anders als Löschflugzeuge sind sie auch in der Lage, Wasser auch aus vergleichsweise kleinen Gewässern aufzunehmen.“
Neben den Hubschraubern der Bayerischen Polizei kommen hierfür etwa auch Hubschrauber der Bundespolizei und der Bundeswehr in Betracht, so der Innenminister.
Für den Löscheinsatz per Hubschrauber stehen an 18 Standorten in Bayern jederzeit rund 50 staatlich beschaffte Löschwasser-Außenbehälter mit bis zu 5.000 Litern Fassungsvermögen bereit, die im Brandfall von Flughelfergruppen an einen Hubschrauber angehängt und am nächstgelegenen Gewässer befüllt werden können. Die Flughelfer, die diese komplexe Arbeit verrichten, werden hierfür an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg speziell ausgebildet und können dadurch etwa die Leitung des Flugbetriebs oder das Anhängen von Lasten an Hubschrauber sicher bewerkstelligen.
„Diese speziellen Einheiten sind in Deutschland einzigartig. Sie tragen dazu bei, dass Bayern bei der Waldbrandbekämpfung aus der Luft so gut aufgestellt ist“,
erklärte Herrmann.
Wichtig ist Herrmann aber auch die möglichst frühzeitige Erkennung von Waldbränden. Eine entscheidende Rolle komme daher der Luftbeobachtung durch die Pilotinnen und Piloten der – in dieser Form in Deutschland einmaligen – Luftrettungsstaffel Bayern zu. Mit rund 300 ehrenamtlichen Piloten, über 150 Flächenflugzeugen und fünf Hubschraubern sowie rund 250 aktiven Luftbeobachtern tragen sie dazu bei, dass Brände früh erkannt werden und verhindern dadurch Schlimmeres.
Regierung der Oberpfalz / MB / stmi.Bayern