Regensburg: 120 Euro für falsches Parken – Anwalt rät Betroffenen zur Rückforderung

Auf dem Schotterparkplatz an den Arcaden in Regensburg erhielten zahlreiche Autofahrer saftige Abmahnungen in Höhe von rund 120 Euro – ausgestellt von der Berliner Firma Park & Collect. Doch wie sich herausstellt, wurden die Gebühren wohl zu Unrecht verlangt.

Parkplatzstreit sorgt für Verunsicherung

Der Parkplatz neben den Regensburger Arcaden war 2024 Schauplatz einer unklaren Parkraumbewirtschaftung. Christian M., Betreiber des Arcaden Beach, beauftragte das Unternehmen Park & Collect, um Strafgebühren einzutreiben. Allerdings hatte der eigentliche Pächter des Parkplatzes, Friseur Mike Hecker, nie eine Zusammenarbeit mit der Berliner Firma vereinbart. Bereits seit April 2024 hat Hecker das Gelände von der Deutschen Bahn angemietet und darauf mit großen Schildern hingewiesen.

Rechtsanwalt rät: Nicht zahlen, Geld zurückfordern

Der Regensburger Rechtsanwalt Philipp Pruy vertritt zahlreiche Betroffene und stellt klar, dass die Forderungen von Park & Collect rechtlich nicht haltbar seien. Er rät: Wer noch eine Zahlungsaufforderung erhält, sollte nicht zahlen – und wer bereits gezahlt hat, kann sein Geld zurückverlangen.

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugsverdacht

Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat inzwischen ein Vorermittlungsverfahren eingeleitet. Sollte sich herausstellen, dass die Abmahnungen ohne rechtliche Grundlage verschickt wurden, könnte eine Strafbarkeit wegen Betrugs vorliegen. Christian M. hat sich bislang nicht offiziell geäußert, betont aber, er habe das Geld von Park & Collect nicht erhalten und wolle den Geschädigten helfen.

Während der ehemalige Arcaden Beach bereits abgebaut wird, hofft Friseur Mike Hecker, dass der Parkplatz zumindest fristgerecht geräumt wird.