
Urteil gefallen
Mainburg: Schwager im Streit erstochen - 10 Jahre Haft wegen Totschlags
Für die Tötung seines Schwagers musste sich ein 55 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Regensburg verantworten. Heute ist das Urteil gefallen.
10 Jahre Freiheitsstrafe wegen Totschlags, dazu muss der Verurteilte auch noch jeweils 10.000 Euro an die Kinder des Opfers zahlen. So lautet das heute gefällte Urteil. Die Staatsanwaltschaft hatte 12,5 Jahre gefordert.
Im Prozess ging es um die Frage, ob der getötete Mann den Täter provoziert hatte, bevor ihn dieser mit einem Kampfmesser tötete. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass es im Vorfeld von beiden Seiten Provokationen gegeben habe. Der Verurteilte soll seine Frau bei mehreren Gelegenheiten geschlagen haben – zwischen dem Opfer, dem Bruder der Frau, und dem Täter gab es schon zuvor jahrelang Streit.
Die Anwälte des heute verurteilten Mannes haben bereits angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
MF
Erstmeldung
Im Prozess gegen einen 55-Jährigen wegen der Tötung seines Schwagers wird am Donnerstag (11:00 Uhr) vor dem Landgericht Regensburg das Urteil erwartet. Der Mann soll seinen Schwager im Verlauf eines Streitgesprächs erstochen haben. Der Tat im Mai 2022 in Mainburg (Landkreis Kelheim) soll ein jahrelanger Familienstreit vorausgegangen sein.
Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer zwölf Jahre und vier Monate Freiheitsstrafe wegen Totschlags für den Mann mit deutscher Staatsbürgerschaft verlangt; sie sah keinerlei mildernde Umstände.
Die Verteidiger gingen ebenfalls von Totschlag aus, sahen aber einen minderschweren Fall. Sie plädierten für eine Haftstrafe von maximal vier Jahren. Die Anwälte verwiesen auf die Vorgeschichte der Tat. Die beiden Schwäger des Mannes waren am 7. Mai am Grundstück des Mannes aufgetaucht, obwohl er ihnen ein Besuchsverbot hatte.
Es entwickelte sich den Erkenntnissen nach ein Streitgespräch. Der 55-Jährige habe dann aus dem Gartenhaus ein knapp 30 Zentimeter langes Kampfmesser geholt, sei auf den 46-jährigen Schwager zugegangen und habe ihn erstochen.
dpa / MB