TVA Onlineredaktion

Lappersdorf: Anklage wegen versuchten Mordes an Ehefrau nach Fenstersturz

Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat Anklage gegen einen 48-jährigen afghanischen Staatsangehörigen erhoben. Ihm wird vorgeworfen, am 15. August 2024 in Lappersdorf seine 37-jährige getrenntlebende Ehefrau aus einem offenen Küchenfenster gestoßen zu haben. Die Frau stürzte über fünf Meter in die Tiefe und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Der Angeschuldigte floh, konnte jedoch am 15. Oktober 2024 auf dem Flughafen Rom Fiumicino festgenommen werden.

Tatvorwurf: Heimtückischer Angriff nach gescheiterter Versöhnung

Laut Anklage betrat der 48-Jährige am Morgen des 15. August 2024 die Wohnung seiner Ehefrau und Kinder in Lappersdorf – trotz eines Gewaltschutzbeschlusses des Amtsgerichts Regensburg. Sein Ziel soll eine Versöhnung gewesen sein. Als die Frau ihm jedoch erneut deutlich machte, dass sie sich trennen wolle, soll er sie gegen 14:25 Uhr plötzlich am Nacken gepackt und mit dem Kopf voraus aus dem Fenster im zweiten Obergeschoss geworfen haben.

Die Staatsanwaltschaft sieht darin ein heimtückisches Handeln aus niedrigen Beweggründen, da der Mann seine Ehefrau als sein Eigentum betrachtet haben soll. Unmittelbar nach der Tat soll er zudem geäußert haben, dass er es „geschafft habe“.

Schwerste Verletzungen durch Sturz auf Gehweg

Die 37-jährige Geschädigte prallte mit der Vorderseite des Rumpfes auf einen gepflasterten Gehweg. Sie erlitt schwerste Verletzungen, die ohne sofortige notärztliche Behandlung und eine operative Versorgung tödlich hätten enden können.

Während der Tat befanden sich die fünf gemeinsamen Kinder des Ehepaars in der Wohnung. Die zwischen sieben und vierzehn Jahren alten Kinder mussten den Vorfall laut Anklage teilweise mit ansehen.

Festnahme nach Fluchtversuch nach Afghanistan

Nach der Tat floh der 48-Jährige und konnte erst nach einer mehrmonatigen internationalen Fahndung in Italien gefasst werden. Am 15. Oktober 2024 wurde er auf dem Flughafen Rom Fiumicino festgenommen, als er einen Flug nach Dubai mit Weiterreise nach Kabul antreten wollte. Seit dem 31. Oktober 2024 befindet er sich in deutscher Untersuchungshaft.

Vorwurf: Versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung

Die Staatsanwaltschaft legt dem Mann versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung sowie einen Verstoß gegen das Gewaltschutzgesetz zur Last. Der Angeschuldigte hat sich bislang nicht zur Sache geäußert.

Das Landgericht Regensburg wird nun darüber entscheiden, ob die Anklage zur Hauptverhandlung zugelassen wird. Für den Angeschuldigten gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.

PM Staatsanwaltschaft Regensburg / TVA-Onlineredaktion

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