
Cham: Dritter Warnstreik bei Goldsteig
Am heutigen Samstag streiken die Beschäftigten der Goldsteig Käsereien in Cham bereits zum dritten Mal. Sie fordern höhere Löhne.
„In der Bayerischen Milchwirtschaft gibt es keine Krise, sondern Umsatzrekorde. Davon wollen auch die Beschäftigten bei den Goldsteig Käsereien Bayerwald GmbH endlich ihren fairen Teil abhaben. Die Inflationsrate ist zwar im Jahr 2024 abgeflacht, sie setzt aber auf die enormen Preissteigerungsraten der letzten Jahre oben auf. Die Streikbereitschaft für einen gerechten Abschluss der Tarifrunde 2024 ist weiterhin riesengroß.“ – Rainer Reißfelder, Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Oberpfalz
Die Gewerkschaft NGG verhandelt derzeit mit dem Arbeitgeberverband der bayerischen Milchwirtschaft (abe) über höhere Löhne für die rund 19.000 Beschäftigen der Branche in Bayern.
Mit einer bayernweiten Warnstreikwelle erhöht die Gewerkschaft NGG nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden den Druck. Zu den im Juni und Juli 2024 bestreikten Betrieben gehören auch die Goldsteig Käsereien Bayerwald GmbH in Cham. Der Betrieb mit ca. 750 Beschäftigten stellt in einem vollkontinuierlichen Arbeitsprozess (24 Stunden/7 Tage in der Woche/365 Tage im Jahr) u. a. Mozzarella, Almdammer und Emmentaler her.
Rainer Reißfelder:
„Das Angebot der Arbeitgeber, die Löhne lediglich entweder um 4 % für 12 Monate oder um ca. 6,5 % für 24 Monate zu erhöhen, wird der belasteten Situation vieler Arbeitnehmer*innen in keinster Weise gerecht.
Die Unternehmen haben ihren Umsatz in den letzten Jahren stetig gesteigert und wollen die Beschäftigten dennoch mit Magermilch abspeisen. Die Wut in den Betrieben ist riesig und das ist kein Wunder. Über 60 Warnstreiks in den Betrieben der Bayerischen Milchwirtschaft müssen Beweis genug sein, dass die Beschäftigten hinter ihrer Forderung stehen. Sie wissen sehr genau, welche nachteilige und dauerhafte Wirkung ein solcher Tarifabschluss, wie am 26. Juni 2024 von den Arbeitgebern angeboten, hätte.
Deshalb werden wir die Beschäftigten der Frühschicht am Samstagmorgen (20. Juli 2024) ab 6.00 Uhr zu einem weiteren 8-stündigen Warnstreik aufrufen.“
In den Tarifverhandlungen mit dem abe hat die Gewerkschaft NGG durch eine Befragung der Mitglieder in der Milchwirtschaft folgende Forderungen aufgestellt:
- 411 € brutto mehr für alle Tarifgruppen
- Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 100 € brutto
- Laufzeit 12 Monate
- Tarifvertrag Ausbildung, der die Situation für die Auszubildenden in den Betrieben der Bayerischen Milchwirtschaft deutlich verbessert
NGG / MB