
Bayernwerk überprüft Hochspannungsleitungen aus dem Hubschrauber
Ab heute überprüft die Bayernwerk Netz GmbH Hochspannungsleitungen in Ober- und Niederbayern sowie in der Oberpfalz und in Ober- und Mittelfranken. Ein Helikopter fliegt entlang der Leitungen, während Techniker den Zustand der Masten und Trassen kontrollieren, um eventuelle Modernisierungen oder Vegetationsprobleme zu identifizieren.
Für die Inspektion der Hochspannungsleitungen ist das Team des Bayernwerks voraussichtlich zwischen 8 und 18 Uhr mit dem Hubschrauber unterwegs. Um den Zustand der Trassen aus einer besseren Perspektive als vom Boden aus kontrollieren zu können, steuert der Pilot den Hubschrauber bis auf wenige Meter an die Hochspannungsleitungen heran. Nach zwei bis drei Stunden landet er für einen Tank-Stopp, bevor er die Kontrollflüge fortsetzt. Die genauen Flugrouten und die Dauer Leitungskontrolle aus der Luft planen Techniker und Pilot tagesaktuell und abhängig vom Wetter, denn für die Inspektion benötigen sie klare Sicht. Daher können sich die Kontrollflüge kurzfristig verschieben. Rund 70 Stunden wird der Helikopter insgesamt unterwegs sein.
1.200 Kilometer durch Bayern
In diesem Jahr fliegen die Techniker des Bayernwerks innerhalb von zwei Wochen über rund 1.200 Kilometer des Hochspannungsnetzes. Diese Strecke ist etwas länger als die Entfernung von München nach Manchester in England. Insgesamt umfasst das Hochspannungsnetz des Bayernwerks rund 9.000 Kilometer. Der Verteilnetzbetreiber wendet für die Sicherheitsprüfung der Leitungen mit dem Hubschrauber in diesem Jahr mehr als 100.000 Euro auf.
Das Kerngebiet für die Befliegungen im Süden in Ober- und Niederbayern sowie Teilen der Oberpfalz erstreckt sich in etwa in einem Dreieck zwischen Freising, Ingolstadt und Regensburg. So beginnen die Helikopterinspektionen nördlich von München bei Unterschleißheim, über Freising und Unterföhring sowie in nordöstlicher Richtung von München zwischen Erding und Landshut bis nach Regensburg. Zudem fliegt der Hubschrauber zwischen Regensburg, Kelheim und Abensberg bis nach Ingolstadt. Von Ingolstadt aus werden schließlich die Leitungen in Richtung Aichach sowie südlich in Richtung Freising über Pfaffenhofen und Mainburg unter die Lupe genommen.
Weitere Leitungsüberprüfungen folgen anschließend in Nordbayern: im Raum Erlangen in Mittelfranken, in Oberfranken bei Bamberg, Forchheim und zwischen Bayreuth und Arzberg sowie in Teilen der Oberpfalz.
Regelmäßige Kontrolle für sichere Stromversorgung
Die Überprüfung der Hochspannungsleitungen aus der Vogelperspektive gehört zur regelmäßigen Vorsorge des Bayernwerks. „Unsere Aufgabe ist es, ein zuverlässiges Netz zu betreiben, das den Menschen in unserem Netzgebiet jederzeit eine sichere Stromversorgung ermöglicht. Daher ist es Routine, dass wir unsere Hochspannungsleitungen alle zwei Jahre auch aus der Luft überprüfen“, erklärt Frank Kuhnhäuser, der projektleitende Freileitungsmonteur beim Bayernwerk. Der Verteilnetzbetreiber kontrolliert im festen Turnus alle Hochspannungsleitungen im Netzgebiet. Spätestens alle vier Jahre wirft ein Techniker von oben einen Blick auf die Leitungen. Während der Befliegung bleiben die Leitungen in Betrieb.
Vorausschauend Reparaturen planen
Aus dem Helikopter haben die Techniker einen genauen Blick auf die Leiterseile, die Isolatoren und Armaturen. Sie kontrollieren bei der Befliegung jeden einzelnen Strommast und prüfen, wo es kleine Schäden oder Verschleiß gibt. So erkennen sie, welche Maßnahmen zur Instandhaltung der Leitung notwendig sind, und können nötige Reparaturen vorausschauend planen. Außerdem schauen sich die Insassen des Hubschraubers den Bewuchs der Trassen an. Für einen sicheren Betrieb der Leitungen müssen Bäume und Sträucher einen Mindestabstand einhalten. Auch wenn ein Sturm Bäume umwirft, sollen sie nicht in die Leitung fallen können. Aus der Vogelperspektive erkennen die Techniker, wo die Pflanzen in der Leitungstrasse zugeschnitten werden müssen.
PM Bayernwerk AG