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Bayern: Impfstoffmangel auch in den Impfzentren - hauptsächlich Zweitimpfungen

Nicht nur in den bayerischen Arztpraxen, sondern auch in den Impfzentren gibt es aktuell zu wenig Impfstoff. In den kommenden Wochen werden die gelieferten Dosen hauptsächlich für Zweitimpfungen verwendet. Im Impfzentrum der Stadt Regensburg bleiben die vereinbarten Impftermine aber bestehen. 

In den kommenden Wochen müssen die Impfstoffe, die an das städtische Impfzentrum geliefert werden, primär für die anstehenden Zweitimpfungen verwendet werden. Das bedeutet, dass sich Impfungen mit BioNTech zunächst auf Zweitimpfungen konzentrieren. Die Zweitimpfungen nach der Erstimpfung mit AstraZeneca werden für über 60-Jährige im Impfzentrum auch weiterhin mit AstraZeneca durchgeführt. Für die Zweitimpfungen nach der Erstimpfung mit AstraZeneca für unter 60-Jährige wird ein mRNA-Impfstoff von BioNTech oder Moderna verabreicht - auf Wunsch kann auch AstraZeneca verimpft werden.

 

Impftermine bleiben bestehen

„Die reduzierte Anzahl der Impfdosen ermöglicht es uns derzeit leider nicht, weiter so viele Termine für eine Erstimpfung anzubieten“, so Richard Leberle, ärztlicher Leiter des Impfzentrums. „Die vereinbarten Termine für eine Erstimpfung im Impfzentrum blieben jedoch bestehen, da wir keinen Impfstoff verfallen lassen wollen."

Die wenige Erstimpfungen, die in den nächsten Tagen verabreicht werden, sind möglich, da einige Personen ihre Termine beim Impfzentrum abgesagt haben, um sich beim Hausarzt oder einem niedergelassenen Arzt impfen zu lassen.

„Wir bitten nochmals darum, die Daten im Impfportal BayIMCO zu löschen, wenn man die Corona-Schutzimpfung bei einem Arzt erhalten kann. Nur so können zügig weitere Termine für impfwillige Personen vereinbart werden“, erläutert Roland Käs, Leiter des Impfzentrums.

Wann wieder mehrere Termine für Erstimpfungen über BayIMCO vergeben werden können, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Die Öffentlichkeit wird aber zeitnah informiert.

 

Hinweis

Grundsätzlich ist der zeitliche Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung vorgeschrieben. Eine Abweichung vom vorgeschriebenen Abstand ist grundsätzlich nicht vorgesehen. Eine terminliche Verschiebung der Zweitimpfung kann nur bei Nachweis von triftigen medizinischen oder beruflichen Gründen erfolgen. „Drittimpfungen“ sind derzeit generell nicht zulässig.

 

Erstimpfungen in Regensburg

Regensburg steht mit rund 62.000 Erstimpfungen, die im Impfzentrum und in Arztpraxen verabreicht wurden, insgesamt sehr gut da. Und auch in den vier Regensburger Kliniken, die über das städtische Impfzentrum mit Impfstoff versorgt werden, wurden über 10.000 Erstimpfungen durchgeführt.

Der zuständige Rechts- und Regionalreferent der Stadt, Dr. Walter Boeckh: „Das Team im Impfzentrum sowie die vielen niedergelassenen Ärzte haben in den letzten Monaten und Wochen unter teils widrigen Rahmenbedingungen Schwerstarbeit vollbracht, dafür gebührt ihnen der Dank der gesamten Stadtgesellschaft.“

 

Problematik in ganz Bayern

Am Dienstag gab es Verwirrung im Umgang mit Erstimpfungen in Bayern. Aus den Landratsämtern in Bayreuth und Bamberg hieß es am Dienstagabend, man sei angewiesen worden, die Erstimpfungen mit diesen Vakzinen zu stoppen und nur noch Zweitimpfungen durchzuführen. Das Gesundheitsministerium widersprach: Es habe keine Anweisung gegeben, die Erstimpfungen gänzlich zu stoppen, hieß es am Abend.

Es sei allerdings über die hohe Anzahl der nun nötigen Zweitimpfungen informiert worden. Außerdem verwies ein Ministeriumssprecher darauf, dass man derzeit den Einfluss der nun nötigen Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff nach einer ersten Astrazeneca-Impfung auf die verfügbare Impfmenge für Erstimpfungen beobachte.

Das Landratsamt Bayreuth hatte zuvor mitgeteilt, das Ministerium habe den Leitern der bayerischen Impfzentren mitgeteilt, dass ab Mittwoch alle verfügbaren Impfstoffe von Biontech und Moderna ausschließlich für Zweitimpfungen zu verwenden seien. Das bedeute, dass in den Impfzentren in Stadt und Landkreis Bayreuth sämtliche Corona-Erstimpftermine kurzfristig storniert werden müssten.

Auch aus dem Landkreis Bamberg kam eine ähnliche Information: Ohne Vorwarnung seien die Impfzentren angewiesen worden, ab Mittwoch nur noch Zweitimpfungen durchzuführen und alle geplanten Erstimpfungen abzusagen. Bayernweit müssten Reserven der Impfstoffe von Biontech und Moderna aufgebaut werden, um die Zweitimpfungen sicherzustellen.

Auch andernorts müssen Erstimpfungen eingeschränkt werden, die Rede war aber nicht von einem Stopp. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, sein Gesundheitsamt sei informiert worden, dass das Impfzentrum in den nächsten Wochen kaum Erstimpfungen durchführen könne, damit genug Vakzin für Zweitimpfungen zur Verfügung stehe. «Das ist nicht die Strategie, die ich mir vorstelle und erfüllt auch nicht das, was uns Kommunen von Monat zu Monat immer wieder aufs Neue zugesagt wurde», kritisierte er.

Statement des Bayerischen Gesundheitsministeriums

Am Mittwochnachmittag hat sich auch das Bayerische Gesundheitsministerium zur aktuellen Impflage geäußert. Laut Gesundheitsminister Klaus Holetschek sei die Corona-Erstimpfung in Bayern möglich - diese dann aber schwerpunktmäßig durch niedergelassene Ärzte. In den Impfzentren liege der Schwerpunkt derzeit auf den Zweitimpfungen.

Hier die Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums: 

Die Corona-Erstimpfungen sind in Bayern weiterhin möglich. Die Erstimpfungen werden schwerpunktmäßig durch niedergelassene Haus- und Fachärzte angeboten. Der Fokus der Impfungen in den Impfzentren liegt derzeit auf Zweitimpfungen. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sagte am Mittwoch in München: „Wir haben in Bayern ein hohes Tempo bei den Impfungen, inzwischen haben rund 40 Prozent der Menschen im Freistaat eine Erstimpfung erhalten, rund 11 Prozent eine Zweitimpfung und damit den vollen Impfschutz. Das Impftempo bleibt weiter hoch, denn klar ist: Auch Zweitimpfungen sind wichtige Impfungen für den Kampf gegen die Pandemie. Nur sie bieten den vollen Immunschutz.“

Der Minister erklärte: „Wir haben früh im Einvernehmen mit dem Bund und analog zu allen anderen Bundesländern auf eine hohe Impfrate an Erstimpfungen gesetzt, um möglichst vielen Menschen schon mit einer ersten Impfung einen guten Schutz vor einem schweren Verlauf einer Covid-Infektion zu geben. Studien zufolge bietet etwa Biontech bereits nach der ersten Impfung einen Schutz von 60 bis 70 Prozent vor einer SARS-CoV-2-Infektion. Gerade in der dritten Welle war dies einer der Erfolgsfaktoren. Auf diese Erstimpfungen muss aber jeweils eine Zweitimpfung folgen und die umfangreichen Erstimpfungen der KW 14 bis 16 schließen wir jetzt ab. Allein in den Impfzentren stehen in den kommenden vier Wochen mehr als 1,1 Millionen Zweitimpfungen an. Diese bereiten wir mit größter Sorgfalt vor.“

Holetschek ergänzte: „Gerade in den Kalenderwochen 14 bis 16 wurden in den Impfzentren nahezu ausschließlich Erstimpfungen durchgeführt. Die STIKO hatte den Abstand zwischen den beiden Impfungen mit Biontech von drei auf sechs Wochen verlängert, sodass für Erstimpfungen viele Impfdosen bereitstanden. Diese Chance haben wir ergriffen und konnten vielen Menschen ein erstes Impfangebot machen. Klar ist: Nun müssen diese Impfserien abgeschlossen werden. Auf unser hohes Tempo an Erstimpfungen folgt in festem zeitlichen Abstand ein hohes Tempo an Zweitimpfungen. Damit erhalten viele Menschen in Bayern nicht nur vollen Impfschutz, sondern auch viele Freiheitsrechte zurück.“ Auch die Änderung der STIKO-Empfehlung bei AstraZeneca für unter 60-Jährige führt dazu, dass die notwendigen Zweitimpfungen mit einem mRNA-Impfstoff ersetzt werden müssen. Dieser Impfstoff kann dann nicht für Erstimpfungen verwendet werden.

Holetschek sagte: „Zur Wahrheit gehört auch: Bei nahezu gleichbleibenden Liefermengen durch den Bund für die Impfzentren bedeutet dies eine Verschiebung des Impfstoffs hin zu Zweitimpfungen. Das Abschließen von Impfserien hat Priorität, um vielen Menschen in Bayern den vollen Impfschutz bieten zu können. Wir stehen dazu in engem Austausch mit den regionalen Impfzentren und lokalen Koordinatoren. Ich möchte betonen, dass unser Haus keine generelle Absage von bereits vereinbarten Erstimpfterminen an die Impfzentren veranlasst hat. Der Fokus in den nächsten rund drei Wochen liegt in den Impfzentren aber auf den Zweitimpfungen.“

Der Minister ergänzte: „Ich gehe davon aus, dass wir – vorbehaltlich ausreichender Impfstoffversorgung – in rund drei Wochen in den Impfzentren auch wieder Erst- und Zweitimpfungen anbieten können. Bei den niedergelassenen Haus- und Fachärzten werden weiterhin Erstimpfungen angeboten und durchgeführt – und das ohne Priorisierung. Natürlich werden auch hier künftig verstärkt mehr Zweitimpfungen verabreicht werden, weil auch die Ärzte erfolgreich und rasch impfen. Klar ist: Die Impfzentren und Praxen ergänzen sich und bleiben wichtige Säulen der erfolgreichen Bayerischen Impfstrategie.“

Stadt Regensburg/dpa/MB/PM/KH

 

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