
Bayern: Beginn des Abiturs für rund 35.000 Schülerinnen und Schüler
Heute sind die schriftlichen Abiturprüfungen für rund 35.000 Schülerinnen und Schüler in Bayern gestartet. Nach dem Test im Fach Deutsch folgen am 18. Mai Mathematik und am 21. Mai ein weiteres Fach. Die mündlichen Prüfungen in zwei zusätzlichen Fächern stehen dann am 7. und 18. Juni an. Über allem hängt die Frage: Ist das Abitur auch heuer, mitten im zweiten Pandemie-Schuljahr, fair und gerecht?
Unter anderem Landesschülersprecher Moritz Meusel hatte kritisiert, dass manche Jugendliche vor den Prüfungen monatelang kein Schulgebäude mehr von innen gesehen hatten, während andere seit Februar im Wechsel- oder gar Präsenzunterricht waren. Auch seien Schüler aus ärmeren Familien zusätzlich benachteiligt, weil sie sich keine Nachhilfe leisten konnten.
Das Kultusministerium hingegen sieht faire und vergleichbare Rahmenbedingungen gegeben. Den besonderen Umständen sei unter anderem durch eine Eingrenzung der Prüfungsinhalte und der Verschiebung des Prüfungstermins um zwei Wochen Rechnung getragen worden.
Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) zeigte sich zuversichtlich, dass auch die diesjährigen Abiturienten die Prüfungen meistern werden. „Schon in normalen Jahren ist das Ablegen einer so wichtigen Prüfung auch mit Aufregung und Anspannung verbunden. Ich kann gut nachvollziehen, dass dieses Jahr viele von Ihnen zusätzlich die Frage bewegt, ob und wie die Corona-Pandemie die Prüfungen beeinflussen könnte. Ich bin davon überzeugt, dass Sie die Zeit mit Ihren Lehrkräften intensiv genutzt haben und nun gut vorbereitet sind, um auch die letzte Herausforderung Ihrer Gymnasialzeit zu meistern. Dafür wünsche ich Ihnen den Mut, auf Ihre Fähigkeiten zu vertrauen, gute Nerven und das nötige Quäntchen Glück!“
Erleichterungen für Abiturienten
Mit verschiedenen Maßnahmen trägt das Kultusministerium den besonderen Umständen der diesjährigen Prüfung Rechnung. Das Ministerium sorgt für alle Abiturientinnen und Abiturienten für vergleichbare und faire Rahmenbedingungen. Dazu gehört auch die Verlegung der Abiturtermine nach hinten. Zudem mussten im aktuellen zweiten Halbjahr nur noch in den drei schriftlichen Abiturprüfungsfächern schriftliche Prüfungen absolviert werden.
Die für das Abitur relevanten Prüfungsinhalte wurden eingegrenzt und bei der Notenbildung für die Halbjahresleistungen im Ausbildungsabschnitt 11/2 wird mit einer sogenannten „Günstigerregelung“ die aus Schülersicht jeweils günstigste Berechnungsvariante herangezogen. Zudem kehrte der Abschlussjahrgang vielerorts bereits am 1. Februar 2021 wieder in den Präsenz- bzw. Wechselunterricht zurück. Angesichts der pandemiebedingten Beeinträchtigungen wurde außerdem die Prüfungszeit in den schriftlichen Prüfungsfächern um je 30 Minuten verlängert.
dpa/Bayerisches Kultusministerium