Der Oberbürgermeister der Stadt Regensburg ist seit Juni 2014 Vorsitzender des Aufsichtsrats des Fußballvereins SSV Regensburg e.V., dem er schon seit Oktober 2009 angehört. Der Verein und dessen ausgegliederte Profifußballabteilung waren zeitweise in finanziellen Schwierigkeiten. Sechs Tage nachdem der Regensburger Stadtrat über die Vergabe des Nibelungenkasernenareals zugunsten des beschuldigten Unternehmers entschieden hatte, beschloss die Gesellschafterversammlung des SSV Jahn Regensburg GmbH & Co. KG eine Kapitalerhöhung, die der beschuldigte Unternehmer im Dezember 2014 mit 1.200.000 EUR und im Mai 2015 mit 500.000 EUR verwirklichte. Diese Zuwendungen soll der beschuldigte Unternehmer als vereinbarte Gegenleistung für den Zuschlag beim Kasernenareal geleistet haben.
Bereits vor 12 ahren bewahrte Tretzel den Verein vor der drohenden Insolvenz. Gegen Ende der Saison 2004/05 fehlten dem Jahn nach Medienberichten über eine halbe Million Euro, zudem soll der DFB einen Liquiditätsnachweis von etwas unter einer Million Euro gefordert haben – die Ostbayern standen damals, ein Jahr nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga, vor dem Aus. Tretzel half dem Jahn damals als großer Gönner.
Die in der zweiten Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Regensburg vom 18.01. aufgeführten Vorgänge rund um Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung des SSV Jahn entziehen sich unserer Kenntnis. Wir können daher zu diesem Sachverhalt keine weiteren Angaben machen. Zu den laufenden staatsanwaltlichen Ermittlungen wird sich der SSV Jahn Regensburg darüber hinaus auch nicht äußern.