Sie erinnern sich vielleicht noch? Ende Oktober machte die Wetter-Story über einen angeblich „gestörten bzw. schwächelnden“ Polarwirbel die mediale Runde. Dieser gestörte Polarwirbel könne uns bereits im November mit recht hoher Wahrscheinlichkeit eisige Temperaturen bescheren.
„Nun ja, gestern wurden in Deutschland bis zu 18 Grad gemessen – wohlgemerkt ÜBER 0 Grad. Das war dann eher ein Frühlings- als ein Wintertag. Auch heute Morgen wurden zweistellige Frühwerte gemessen. Von Frost war weit und breit nichts zu sehen. Wir hatten bereits damals schon darauf hingewiesen, dass das Wetter viel zu komplex ist, als dann man sich auf hier allein auf eine Komponente stützen könnte um daraus etwas zu abzulesen“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.
So ging es denn nun auch in die total andere Richtung. Es ist derzeit für die Jahreszeit extrem zu mild. Wir haben nun eine typische Westwindwetterlage. Solche Wetterlage lassen dem Dauerfrost aus Sibirien oder Russland keine Chance bis zu uns vorzudringen und daher bleibt es auch die gesamte kommende Woche viel zu mild. Die Tageswerte erreichen oftmals zweistellige Werte und erinnern mehr an Frühling als Frühwinter.
Bis in den Dezember hinein ist aktuell kein Winterwetter in Sicht. Heute schon kommt das nächste Tief mit dem Namen Petrine. Es bringt neue Wolken, aber nicht so viel Wind wie das gestern noch bei Sturmtief Nannette der Fall war. Da gab es beispielsweise in Kiel Spitzenböen bis 115 km/h. Das war Orkanstärke. In Westfrankreich wurden am Ärmelkanal sogar 170 km/h gemessen.
So geht es in den kommenden Tagen weiter:
Dienstag: 9 bis 16 Grad, aus Westen etwas Regen, sonst meist trüb und grau aber trocken
Mittwoch: 10 bis 14 Grad, im Westen noch mal Regen, sonst trocken, aber viele Wolken und weitgehend grau
Donnerstag: 8 bis 13 Grad, graues Novemberwetter mit wenig Lichtblicken und kaum Regen
Freitag: 6 bis 11 Grad, trüb und grau, aber trocken
Samstag: 6 bis 10 Grad, mal Sonne, mal Wolken, trocken
Sonntag (1. Advent): 7 bis 11 Grad, bedeckt, grau in grau, stellenweise etwas Sprühregen
Montag: 4 bis 9 Grad, trübes Novemberwetter, stellenweise etwas Regen
Dienstag: 3 bis 10 Grad, wechselhaft, etwas Regen, in höheren Lagen auch mal Schneeregen, selten Sonne
WEITERER TREND: SCHMUDDELWETTER!
Zwischen dem 1. und 2. Advent gibt es nass-kaltes Schmuddelwetter. In den Tälern werden 4 bis 9 Grad erreicht. Dabei fällt ab und zu etwas Regen, in den höheren Lagen auch mal Schneeregen oder Schnee. Richtiges Winterwetter ist nicht in Sicht. Der Dauerfrost bleibt weiterhin in Russland bzw. Sibirien stecken.
PM/LH