Do., 17.10.2024 , 12:58 Uhr

Weiden: Tatverdächtiger nach tödlichem Champagner-Vorfall in U-Haft

Im Zusammenhang mit dem tragischen Vorfall im Februar 2022, bei dem ein Restaurantbesucher in Weiden nach dem Konsum von vermeintlichem Champagner starb, sitzt nun ein dringend Tatverdächtiger in Untersuchungshaft.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, handelt es sich bei dem 45-jährigen Mann um einen Niederländer, der im Besitz des in Champagnerflaschen abgefüllten Rauschgiftes gewesen sein soll. In der Flasche befand sich nicht Champagner, sondern flüssiges Ecstasy (MDMA).

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung und Drogenhandel

Dem Mann wird fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung sowie bandenmäßiger Drogenhandel vorgeworfen. Der Tatverdächtige wurde im Juni 2024 in den Niederlanden festgenommen und im September nach Deutschland überstellt. Er befindet sich nun in einer Justizvollzugsanstalt in Bayern.

Vorfall in Weiden und weitere Ermittlungen

In der Nacht zum 13. Februar 2022 hatten acht Menschen in einem Weidener Restaurant aus der kontaminierten Champagnerflasche getrunken. Ein Mann verstarb, und sieben weitere Gäste wurden verletzt. Wenige Tage später kam es zu einem ähnlichen Vorfall in den Niederlanden, bei dem vier Menschen verletzt wurden.

Der Tatverdacht gegen einen weiteren Mann, einen Polen, der im November 2023 ebenfalls aus den Niederlanden nach Deutschland ausgeliefert wurde, habe sich hingegen nicht erhärtet. Er wurde aus der Untersuchungshaft entlassen.

 

dpa / FC

Ein Teil unserer Berichterstattung über den Fall: 

Weiden: Ermittlungserfolg im Champagner-Fall
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