Die höchste Industriedichte in Bayern, eine Exportquote von 56 Prozent im vergangenen Jahr, die höchste Anzahl der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seit Beginn der Aufzeichnungen und ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 40 Prozent innerhalb von zehn Jahren. Die Erfolgsliste des Wirtschaftsraums Oberpfalz-Kelheim kann sich sehen lassen. Und es könnte noch besser sein, fehlten den heimischen Unternehmen nicht die Fachkräfte.
Der Fachkräftemangel bremst die regionale Wirtschaft. Betriebe müssen Aufträge verschieben oder ablehnen, weil die Kapazitäten nicht vorhanden sind. So entgeht der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim in den nächsten fünf Jahren eine Wirtschaftsleistung von schätzungsweise 5,4 Milliarden Euro.
Engpass nimmt zu
In der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim werden derzeit vor allem Fachkräfte mit einer Ausbildung in Berufen der Maschinenbau- und Betriebstechnik (z. B. Industriemechaniker/in, Fertigungsmechaniker/in, Maschinen- und Anlagenführer/in etc.) benötigt. Die am meisten nachgefragten Berufe sind duale Ausbildungsberufe, viele im technischen Bereich. Im akademischen Bereich fehlen vor allem Ingenieure im Maschinen- und Fahrzeugbau sowie der Elektrotechnik.
Die Ergebnisse des neuen IHK-Fachkräftemonitors zeigen: In 2017 mangelt es den Unternehmen an 16.000 qualifizierten Mitarbeitern. Dadurch bleibt in der Region durchschnittlich jede vierte angebotene Stelle unbesetzt.
„Für die kommenden Jahre sehen die Prognosen nicht besser aus“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes. „Die Fachkräftelücke wird bis 2021 voraussichtlich nicht kleiner werden, trotz aller Qualifizierungsbemühungen unserer Unternehmen. Die absoluten Zahlen zeigen, dass vor allem um die Mitarbeiter mit einer Berufsausbildung ein Kampf entbrennen wird. Die Chancen für diesen Nachwuchs sind hervorragend!“
IHK-Fachkräftemonitor Bayern
Die bayerischen IHKs haben gemeinsam mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR GmbH den IHK-Fachkräftemonitor Bayern erstellt. Er wird jährlich aktualisiert und ermittelt, wie sich Angebot und Nachfrage bis zum Jahr 2030 entwickeln und welche Berufe und Qualifikationen gefragt sind. Auch die Entwicklung des Durchschnittsalters und das Geschlecht der zur Verfügung stehenden Fachkräfte in den einzelnen Berufsgruppen zeigt der Monitor auf. Der Fachkräftemonitor ist über www.ihk-fachkraeftemonitor-bayern.de abrufbar. Regionale Informationen finden Sie unter www.ihk-regensburg.de.
PM/LH