Verdi hat vor der nächsten Post-Tarifrunde am Donnerstag noch mal die Gangart verschärft: Allein in Bayern rief die Gewerkschaft etwa 1000 Briefträger zu Warnstreiks auf. Die Kunde hätten davon aber kaum etwas gemerkt, sagt die Post. 90 Prozent hätte ihre Briefe bekommen.
Im Tarifstreit bei der Post haben am Dienstag in Bayern Hunderte Briefträger die Arbeit niedergelegt. Verdi hatte etwa 1000 Zusteller in Augsburg, Bayreuth, Freising, München, Rosenheim, Straubing und Würzburg zu Warnstreiks aufgerufen. «Das hat auch zu 100 Prozent geklappt», sagte der Fachbereichsleiter der Gewerkschaft, Anton Hirtreiter. Damit beteiligte sich etwas mehr als jeder zehnte Zusteller im Freistaat an der Aktion, schätzt Verdi.
Die Post geht davon aus, dass sich lediglich bis zu 600 Zusteller an den Aktionen beteiligte haben, wie das Unternehmen mitteilte. Rund 90 Prozent aller Briefe seien zugestellt worden. Man tue alles, um die Folgen für die Kunden so gering wie möglich zu halten. «Alle heute nicht ausgelieferten Briefsendungen erreichen mit maximal einem Tag Verzögerung morgen ihre Empfänger», sagte ein Sprecher der Post. Verdi wollte mit der Aktion den Druck auf die Post vor den am Donnerstag weitergehenden Tarifverhandlungen erhöhen.
Auch in anderen Bundesländern gab es Warnstreiks. Am Donnerstag treffen sich die Tarifparteien zur dritten Verhandlungsrunde. Verdi will für die 132 000 Tarifbeschäftigten sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 140 Euro mehr im Monat durchsetzen. Die Post hatte bei den vergangenen Treffen noch kein Angebot vorgelegt. Insgesamt beschäftigt die Post in Deutschland 175 000 Menschen, darunter mehr als 40 000 Beamte.
dpa