Die schweren Brandverletzungen eines Fünfjährigen aus Waldmünchen sind wohl doch auf einen Unfall zurückzuführen und nicht auf ein absichtliches Verhalten seiner Mutter. Der Tatvorwurf wurde daher von versuchtem Mord auf fahrlässige Körperverletzung sowie Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassung herabgestuft.
Trotzdem bleibt die Frau in psychiatrischer Unterbringung. Sie hatte nach dem Geschehen ihren lebensgefährlich verletzten Sohn mehrere Tage lang nicht ärztlich behandeln lassen. An einer Tankstelle waren einer aufmerksamen Zeugin die Verbrennung des Jungen aufgefallen, sie informierte die Behörden, die dann einschritten. Auch gegen den Vater wird wegen Misshandlung Schutzbefohlener ermittelt: Wegen seiner Untätigkeit nach dem mutmaßlichen Unfall gilt er als Mittäter.
Video: In der vergangenen Woche wurde im Landkreis Cham ein fünfjähriger Junge durch entzündetes Benzin schwer verletzt. Jetzt wurde der Unterbringungsbefehl gegen die Mutter des Jungen geprüft.
Das Amtsgericht Cham hat den Eltern des schwer verletzten Fünfjährigen vorläufig das Sorgerecht entzogen. Das bestätigte ein Sprecher des zuständigen Landratsamtes in Cham. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Tat wurden die vier unverletzten Geschwister des Buben aus der Familie genommen. Sie sind jetzt in Pflegefamilien bzw. im Heim untergebracht.
CB/MF