Do., 07.05.2020 , 08:17 Uhr

Verspätung bei Corona-Soforthilfe: Antragsflut überlastet Behörden

Bei der versprochenen Corona-Soforthilfe der Staatsregierung für die mittelständische Wirtschaft und Künstler kommt es zu teilweise wochenlangen Verspätungen. Das Programm stößt auf so großen Widerhall, dass die sieben Bezirksregierungen und die Landeshauptstadt München mit der Bearbeitung der Anträge Mühe haben. Nach aktuellen Angaben des Wirtschaftsministeriums sind 225 000 Anträge bereits bearbeitet und 1,3 Milliarden Euro ausgezahlt worden. Doch sind insgesamt gut 430 000 Anträge gestellt worden, davon viele mutmaßlich doppelt - das erste Mal in Papierform und ein zweites Mal elektronisch. Das Ministerium schätzt, dass es am Ende nach der Bereinigung netto etwa 300 000 Hilfsanträge sein werden.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatten im März schnelle und unbürokratische Hilfe versprochen. «Soforthilfe heißt: schnell Geld raus», hatte Aiwanger gesagt. Der Bund der Selbständigen (BdS) hat dazu 1800 seiner Mitglieder befragt, von denen die Hälfte derjenigen, die einen Antrag gestellt hatten, bislang nur die Eingangsbestätigung erhalten haben - nicht aber einen Bescheid. Bei Künstlern, die ebenfalls Soforthilfe beantragen können, gibt es ähnliche Probleme.

«Politiker müssen sich an ihren Worten messen lassen», sagt dazu BdS-Sprecher Thomas Perzl. «Wir wollen, dass Soforthilfe auch so genannt werden kann, weil sie sofort gezahlt wird.» Ein Beispiel aus München: Einen Antrag vom 22. März beantwortete die Wirtschaftsförderung am 1. Mai: «Aufgrund der sehr hohen Antragszahlen war eine frühere Rückmeldung leider nicht möglich», heißt es in dem Formbrief - verbunden mit der Empfehlung, den Antrag ein zweites Mal elektronisch einzureichen.

Das Wirtschaftsministerium antwortet auf die Kritik, dass die Behörden ihr Bestes täten. Bayernweit sind 1400 Mitarbeiter mit den Hilfsanträgen beschäftigt, die auch sonn- und feiertags arbeiten.

Ein Problem ist demnach, dass die Antragsteller nicht alle geforderten Felder ausfüllen: «Insbesondere die bis zum 31. März als PDF oder schriftlich eingereichten Anträge waren beziehungsweise sind zum Teil zu mehr als 30 Prozent unvollständig, unleserlich und fehlerhaft», heißt es in der Antwort des Ministeriums. «Trotz erklärender Hinweise und auf ein notwendiges Minimum beschränkter Zahl von Eingabefeldern liegt die Fehlerquote auch bei den von den Antragstellern im Online-Tool eingegebenen Daten bei 20 Prozent.» Die Bearbeitungsdauer hänge in erster Linie von der Sorgfalt der Antragssteller ab.

dpa

 

Weitere Meldungen zum Thema

13.07.2025 Roding: Unberechtigt auf Dachboden genächtigt In Roding wurde am 13. Juli ein 59-Jähriger auf dem Dachboden eines Mehrfamilienhauses beim unbefugten Nächtigen angetroffen, festgenommen und nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wieder entlassen – ihn erwartet nun eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. 26.01.2025 Regensburg: Tödlicher Verkehrsunfall auf der A3 Auf der A3 bei Regensburg kam es heute in den frühen Morgenstunden zu einem schweren Verkehrsunfall mit einem Toten und mehreren Verletzten. 24.01.2025 Bayern: Laut Gerlach gut für künftige Pandemien gewappnet Fünf Jahre nach der ersten bestätigten Corona-Infektion zieht Bayerns Gesundheitsministerin eine positive Bilanz der daraus gezogenen Konsequenzen - anders als Jens Spahn. 12.12.2024 Regensburg: Einbruch in Juweliergeschäft – Zeugen gesucht In Regensburg wurden bei einem Einbruch in ein Juweliergeschäft über 80 Schmuckstücke gestohlen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet die Bevölkerung um Hinweise. 01.12.2024 Oberhinkofen: Drei Verletzte nach Frontalzusammenstoß Am Samstag, den 30. November 2024, ereignete sich gegen 13:15 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall in Oberhinkofen, Gemeinde Obertraubling, bei dem drei Menschen verletzt wurden. Der Unfall geschah auf der Kreisstraße R19 kurz hinter dem Ortsausgang. Unfallhergang Ein 91-jähriger Autofahrer aus dem Landkreis Regensburg war in Richtung Regensburg unterwegs, als er aus bislang ungeklärter Ursache auf 31.10.2024 Bayern: 16.500 Firmen verpassen Frist für Corona-Hilfen-Abrechnung Rund 16.500 bayerische Unternehmen haben trotz einer zusätzlichen einjährigen Frist keine Schlussabrechnung für die Corona-Hilfen des Bundes eingereicht. Dies gab die Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern bekannt. Betroffene Unternehmen sind nun verpflichtet, den gesamten Corona-Zuschuss plus Zinsen zurückzuzahlen. Firmen, die jedoch eine Fristverlängerung beantragt haben, können ihre Abrechnung im Rahmen eines Anhörungsverfahrens bis

 

Videos zum Thema Coronavirus

21.09.2023 01:05 Min Donaustauf: Landesverband für Post-Covid 19 gegründet Heute ist daran nicht mehr zu denken, aber im September vor zwei Jahren war unser Alltag noch von der 2 und 3G Regel geprägt. Corona liegt für manche weit zurück, für andere ist es noch jeden Tag präsent. Die Rede ist von den Folgen der Erkrankung. In Donaustauf gibt es ja schon eine Bilanz, die 18.09.2023 04:00 Min Corona- und Grippeimpfungen sinnvoll? Experte im Gespräch Auch wenn es immer noch warm ist, der Sommer neigt sich allmählich dem Ende entgegen. Das bedeutet, langsam beginnt die Erkältungs- und Grippezeit. Und leider gibt es ja auch immer noch das Corona-Virus. Wie sinnvoll ist es, sich impfen zu lassen? Darüber hat Martin Lindner mit Richard Leberle gesprochen. Der Mediziner war Leiter des Regensburger 13.09.2023 01:20 Min Regensburg: Corona- und Grippeimpfungen, Ja oder Nein? Mit dem Herbst steht auch die Erkältungs- und Coronazeit bevor. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) rät zu Impfungen. Wir wollten wissen, ob sich die RegensburgerInnen schon Gedanken dazu gemacht haben… 13.06.2023 00:36 Min Bayern: Anstieg im bayerischen Gastgewerbe im April Der Umsatz im bayerischen Gastgewerbe ist stärker als noch 2022. Das zeigen aktuelle Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik. 28.02.2023 00:24 Min Bayern: Corona-Testzentren schließen Ab Morgen haben die öffentlichen Corona-Testzentren in Bayern geschlossen. 01.02.2023 00:30 Min Bayern: Weitere Maskenpflichten fallen Ein Thema, das in den letzten Jahren für viel Aufregung und Demonstrationen gesorgt hat, war die Corona-Pandemie. Besonders über die Maskenpflicht wurde viel debattiert. Jetzt fallen immer mehr Maßnahmen weg – auch in Bayen.

Das könnte Dich auch interessieren

24.01.2025 Bayern: Laut Gerlach gut für künftige Pandemien gewappnet Fünf Jahre nach der ersten bestätigten Corona-Infektion zieht Bayerns Gesundheitsministerin eine positive Bilanz der daraus gezogenen Konsequenzen - anders als Jens Spahn. 02.12.2025 Bayern: Schülerstreiks gegen neues Wehrdienstgesetz Im Rahmen eines bundesweiten Schulstreiks wollen Jugendliche am Freitag in zahlreichen Städten im Freistaat – darunter München, Nürnberg, Augsburg, Landshut, Rosenheim, Eichstätt und Kempten – gegen eine mögliche Rückkehr der Wehrpflicht demonstrieren. Auf der zentralen Aktionsseite schulstreikgegenwehrpflicht.com heißt es: „Wir wollen nicht ein halbes Jahr unseres Lebens in Kasernen eingesperrt sein, zu Drill und Gehorsam 19.11.2025 Bayern: Deutlich weniger Asylanträge in 2025 Wie das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, lag der Rückgang bei 58 Prozent. 2024 hatten noch etwa 27.600 Personen einen Antrag gestellt. Weniger Bewohner in Asylunterkünften Mitte November lebten laut Ministerium noch etwa 126.000 Menschen in den bayerischen Asylunterkünften – rund 12.000 weniger als zu Jahresbeginn. Auch beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 12.11.2025 Bayern: Über 48.000 Cybercrime-Anzeigen registriert Bayern sieht sich weiter einer massiven Gefahr durch Cyberangriffe ausgesetzt. Laut dem Bericht zur Cybersicherheit in Bayern 2025, der in München vorgestellt wurde, wurden im letzten Jahr mehr als 48.000 Fälle von Cybercrime angezeigt. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte: „Nach der polizeilichen Kriminalstatistik wurden in Bayern im zurückliegenden Berichtszeitraum über 48.000 Fälle von Cybercrime zur