Mo., 24.03.2025 , 11:29 Uhr

Verband: Bayern muss beim sehr schnellen Internet aufholen

Bei der Versorgung mit schnellem Internet steht der Freistaat gut da. Geht es aber um die sehr schnellen Gigabitanschlüsse, gibt es Nachholbedarf.

rotz guter Versorgung mit schnellem Internet liegt Bayern beim Gigabit-Ausbau hinter dem Bundesdurchschnitt. Das zeigt eine neue Studie im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw). Vor allem in ländlichen Regionen hinkt der Freistaat hinterher – das soll sich laut Staatsregierung aber bald ändern.

Bayern bei schnellem Internet über dem Schnitt

Die Versorgung mit schnellem Internet – also mit einer Geschwindigkeit von mindestens 100 Megabit pro Sekunde – ist in Bayern vergleichsweise gut. Im städtischen Raum liegt die Quote bei 98,9 Prozent, im halbstädtischen Raum bei 96,8 Prozent und im ländlichen Raum bei 93,1 Prozent. Alle drei Werte liegen über dem bundesweiten Durchschnitt.

Rückstand beim Gigabit-Internet

Anders sieht es beim sehr schnellen Internet mit Gigabit-Geschwindigkeit aus: 70,7 Prozent der Haushalte in Bayern verfügten Mitte 2024 über einen Anschluss mit mindestens einem Gigabit pro Sekunde. Im Bundesdurchschnitt liegt dieser Wert bei 76,5 Prozent – Bayern bleibt also 5,8 Prozentpunkte zurück.

Ein Grund: Ländliche Räume sind in Bayern stärker vertreten als im Bundesdurchschnitt – und dort ist der Ausbau weniger wirtschaftlich. Ein differenzierter Blick auf die verschiedenen Regionen zeigt:

 

Ausbau geht weiter – 650.000 neue Glasfaseranschlüsse geplant

Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) betonte, dass der Ausbau des Gigabit-Netzes im Freistaat derzeit in vollem Gange sei. Ziel sei es, bald einen bayernweiten Versorgungsgrad von 81 Prozent zu erreichen, sobald alle laufenden Maßnahmen abgeschlossen sind.

Einen zusätzlichen Schub sollen neue Projekte bringen: Vodafone und OXG-Glasfaser haben angekündigt, in den kommenden Jahren 650.000 Haushalte in Bayern mit Glasfaser zu versorgen. Für 300.000 Haushalte sollen die Arbeiten noch 2025 beginnen.

Staatliche Förderung in Milliardenhöhe

Seit dem Jahr 2014 hat der Freistaat laut Finanzminister Füracker mehr als 2,6 Milliarden Euro an Fördermitteln in den Gigabit-Ausbau investiert – obwohl der Ausbau eigentlich Bundessache sei. Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur sei laut Füracker entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger.

Gigabit-Angebot wird oft nicht genutzt

Ein weiteres Problem: Auch dort, wo Gigabit-Anschlüsse technisch möglich wären, werden sie häufig nicht gebucht – weder von Haushalten noch von Unternehmen. Das bremst den privatwirtschaftlichen Ausbau, weil er sich dadurch nicht lohnt. Kritisch wird es dann, wenn der Bedarf später steigt, das Netz aber nicht vorhanden ist.

dpa / MF

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