Im Prozess um einen gefälschten Gerichtsbeschluss zur Freilassung des Justizopfers Gustl Mollath aus der Psychiatrie wird am Mittwoch (09.00) mit den Plädoyers und dem Urteil vor dem Wiesbadener Amtsgericht gerechnet. Ein Wiesbadener Anwalt muss sich wegen versuchter Gefangenenbefreiung und Urkundenfälschung verantworten. Der 55-jährige Jurist bestreitet jedoch die Vorwürfe und macht einen befreundeten Mandanten für die Tat verantwortlich.
Mollath saß rund sieben Jahre gegen seinen Willen in der Psychiatrie, es kam zu einem aufsehenerregenden Wiederaufnahmeverfahren. Im August 2014 sprach das Landgericht Regensburg den 59-Jährigen schließlich frei. Er war zuvor in einem Prozess vom Vorwurf der Körperverletzung gegenüber seiner früheren Ehefrau wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen worden, wurde aber wegen angeblicher Wahnvorstellungen und Gemeingefährlichkeit in die Psychiatrie eingewiesen. Jahrelang kämpfte Mollath um Wiederaufnahme seines Verfahrens.
dpa