Mi., 05.04.2023 , 14:12 Uhr

Studie REAP

Uniklinikum Regensburg: Studie zu Mobilen Rettern gestartet

Am Uniklinikum in Regensburg ist eine Studie zu Mobilen Rettern und der dazugehörigen App gestartet. Damit soll bewiesen werden, wie wirksam diese Methode ist.

Seit dem Start der Mobilen Retter Regensburg und der Mobile-Retter-App vor knapp zwei Jahren ist viel passiert. War zu Beginn der Einsatz auf Stadt und Landkreis Regensburg begrenzt, so können die mittlerweile über 1.570 Mobilen Retter nun auch in Cham und Neumarkt Leben retten. Nachdem sich die Retter-App im täglichen Einsatz bewährt hat und bereits mehreren Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand geholfen werden konnte, ist jetzt die Regensburger Reanimations-App-Studie (REAP) am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) gestartet. Ziel ist es, die Wirksamkeit Smartphone-basierter Ersthelfersysteme zu beweisen.

 

Sackt eine Person unerwartet zusammen und es kommt zum Herz-Kreislauf-Stillstand, wird das Gehirn nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt. In einem solchen Fall ist jede Sekunde kostbar, und jede Sekunde, die ohne Reanimationsmaßnahmen verstreicht, kann Langzeitschäden des Betroffenen oder sogar den Tod bedeuten.

Die Mobile-Retter-App unterstützt die Rettungsdienste dabei, den Betroffenen zu versorgen. Das Prinzip dahinter ist relativ einfach: Sobald ein Notruf bei der Integrierten Leitstelle Regensburg eingeht, wird parallel dazu das Mobile-Retter-System aktiviert. Über die Mobile-Retter-App werden dann qualifizierte Ersthelfer in der Nähe des Einsatzortes lokalisiert und alarmiert.

 

„Wir konnten bisher schon in einigen Fällen noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit einer Herz-Druck-Massage und weiteren lebensrettenden Maßnahmen beginnen“, beschreibt Professor Dr. Carsten Jungbauer, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des UKR sowie einer der Initiatoren des Projektes der Mobilen Retter in Cham-Neumarkt-Regensburg, den Nutzen der „ultimativen Nachbarschaftshilfe“.

 

Smartphone-basierte Ersthelfersysteme als Lebensretter

 

Nun startet die projektbegleitende Regensburger Reanimations-App-Studie.

„Wir wollen einen Nachweis dafür liefern, dass Smartphone-basierte Ersthelfersysteme wirksam sind und einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Überlebenschance von Menschen mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu verbessern“, erklärt Dr. Julian Hupf, Oberarzt der Interdisziplinären Notaufnahme des UKR und Mitinitiator des Mobile-Retter-Projekts, das Ziel der REAP-Studie.

 

Um eine aussagekräftige Basis zur Auswertung aller Daten zu erhalten, werden alle Reanimationen in Stadt und Landkreis Regensburg sowie in den Landkreisen Cham und Neumarkt erfasst und auf Überleben und neurologische Folgeschäden untersucht.

„Dazu müssen wir, um validierte Daten zu erhalten, eine Vergleichsgruppe erstellen. Aus diesem Grund wird das Alarmierungssystem zeitweise deaktiviert“, erklärt Professor Jungbauer den Aufbau der Studie.

„Im besten Fall wissen wir dann, dass Smartphone-basierte Ersthelfersysteme das Überleben von Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand signifikant verbessern“, ergänzt Dr. Hupf.

 

„Jeder Retter zählt, weil jede Sekunde zählt“

Während das Prinzip der Retter-App sich in anderen Teilen Deutschlands schon bewährt hat, steht nun also die Evaluation der Daten für den Leitstellenbereich Regensburg an. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Universitätsklinikum Regensburg, dem Caritas-Krankenhaus St. Josef, dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, der Sana-Klinik Cham, dem Klinikum Neumarkt, dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Regensburg (ZRF) und der Integrierten Leitstelle der Berufsfeuerwehr, Stadt und Landkreis Regensburg sowie den vier Rettungsdiensten (Malteser, Johanniter, RKT und BRK).

 

„Weil wir das Netz der Ersthelfer so engmaschig wie möglich stricken wollen, um im Notfall noch besser helfen zu können, sind wir immer auf der Suche nach medizinisch ausgebildeten Mitstreitern. Gerade durch unsere Ausweitung in die Regionen Cham und Neumarkt müssen wir eine deutlich größere Fläche abdecken und freuen uns, wenn uns weitere Menschen mit medizinischer Vorbildung als Mobile Retter unterstützen wollen. Jeder Retter zählt, weil jede Sekunde zählt“, so Professor Jungbauer.

 

Mehr Informationen zu den Mobilen Rettern und zur Mobilen Retter-App: www.mobile-retter-regensburg.de.

 

UKR Regensburg / MB

Das könnte Dich auch interessieren

01.11.2025 Halloween in Ostbayern: Polizei zieht Bilanz Die Halloween-Nacht in Ostbayern verlief aus Sicht der Polizei in Niederbayern und der Oberpfalz insgesamt ruhig. Zwar gab es Ruhestörungen, kleinere Schlägereien und Sachbeschädigungen, doch größere Einsätze blieben aus. 28.09.2025 Ostbayern: Täter brechen Opferstöcke auf – Polizei bittet um Hinweise Aufbruch in Pielenhofen Zwischen 16:15 Uhr und 19:00 Uhr wurde in der Klosterstraße in Pielenhofen der Opferstock der Kirche von einem unbekannten Täter gewaltsam geöffnet. Da sich kein Geld darin befand, blieb es beim Sachschaden im dreistelligen Bereich. Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Nittendorf unter 09404 / 95140 entgegen. Wetterfeld: Täter brechen Opferstöcke auf Ebenfalls am 05.09.2025 München: Steuererklärung per App – Bayern plant digitalen Durchbruch bis 2026 Finanz- und Heimatminister Albert Füracker präsentierte das Vorhaben als bundesweit nutzbare Innovation, die bereits ab 2026 starten könnte – zunächst für einfache Steuerfälle wie ledige, kinderlose Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Vision: Steuererklärung mit nur einem Klick Bayern setzt sich im Kreis von Bund und Ländern für eine umfassende Weiterentwicklung der ELSTER-Plattform ein. Ziel ist eine benutzerfreundliche 04.09.2025 Hilpoltstein: So wird der Herbstgarten zum Igelparadies Im Fokus stehen naturnahe Gestaltung, der Verzicht auf Chemie und einfache Maßnahmen wie Reisig- und Laubhaufen. Gleichzeitig ruft der Naturschutzverband zur Igel-Meldung vom 19. bis 29. September auf. Beobachtungen können unter www.igel-in-bayern.de zur Verfügung. Naturnahe Gärten als Insektenbuffet Für die Vorbereitung auf den Winterschlaf ist der Igel im Herbst auf nahrungsreiche Gärten angewiesen. Dort sucht