Der Fall eines Asylbewerbers, der vergangene Woche gewaltsam von einem Fahrkartenkontrolleur und weiteren Fahrgästen aus einem Zug der Waldbahn zwischen Zwiesel und Bodenmais geworfen wurde, schlägt inzwischen bundesweit Wellen in den Medien. Das Online-Magazin „da Hog’n“ veröffentlichte den Vorfall und verlinkte ein Handyvideo, das die Situation in dem Zug zeigt. Nach Angaben des Magazins hatte der mann ein gültiges Bayerwald-Ticket erworben, dort aber seinen Namen in arabischen statt lateinischen Buchstaben eingetragen.
Der Mann, der in einer Aslybewerberunterkunft im Landkreis Regen wohnt, weigerte sich den Zug zu verlassen, da er ein Ticket besaß. Der Kontrolleur beförderte den Mann daraufhin vor die Zugtüre. Gegenüber „da Hog’n“ äußert sich die Länderbahn nur zurückhaltend zu dem Vorfall.
„Das Verhalten entspricht weder unseren Unternehmenswerten und den Vorgaben, nach denen unsere Mitarbeiter arbeiten“, schreibt die Pressesprecherin des Unternehmens dem Online-Magazin. Auf den Internetseiten des Verkehrsunternehmens gibt es jedoch keine Stellungnahme zu dem Vorfall.
Jaja, da kann man schon mal komplett die Fassung verlieren, wenn so ein Ticket nicht ordentlich unterschrieben... http://t.co/8vzadSpq3w
— Da Hog'n (@Da_Hogn) March 3, 2015
In keinem Fall sind Fahrkartenkontrolleure aber dazu befugt, Fahrgäste gewaltsam aus einem Zug zu befördern. Die Länderbahn bedauert dementsprechend, „dass es danach zur Eskalation kam.“ Richtig wäre es gewesen, die Bundespolizei einzuschalten, die den Fall dann weiter geprüft hätte.
In #Bayern hat ein Bahn-Kontrolleur einen #Flüchtling gewaltsam aus der Bahn geworfen - trotz gültigem Ticket http://t.co/FAgCog976L
— Felix M. Steiner (@FelixMSteiner) March 3, 2015
In Deutschland scheint man mittlerweile gerne mal Opfer von Willkür zu werden, wenn man eine dunkle Hautfarbe hat.
http://t.co/nluAf4IQRH
— Michael Vogel (@heluecht) March 3, 2015