Mo, 02.09.2019 , 08:39 Uhr

Trockenheit 2018 sorgt für unterdurchschnittliche Apfelernte 2019

Bayerische Apfelbauern rechnen für dieses Jahr mit einer unterdurchschnittlichen Erntemenge. Ein Grund sei die Trockenheit des vergangenen Jahres, sagte Karl-Ludwig Rostock vom Bayerischen Erwerbsobstbau-Verband der Deutschen Presse-Agentur. «Weil die Knospen für das Folgejahr bereits im Juni dieses Jahres gebildet werden», erklärte Rostock. Und im Juni 2018 gab es sehr wenig Niederschlag – schlecht für die Apfelknospen.

Seien die Früchte am Baum schon ausgebildet, seien starke Sonnenstrahlung und Hagel ihre größten Feinde. Da die Apfelernte sich teils bis Ende Oktober ziehe, sei es für Prognosen zu den Wetterschäden dieses Jahres noch etwas zu früh. Was Rostock aber schon jetzt sagen kann: Vor allem im Norden Bayerns habe es bisher zu wenig Niederschlag gegeben, das halte die Äpfel klein. «Je weiter südlich man kommt, umso normaler waren die Niederschläge. Aber in Franken war es teilweise katastrophal trocken.»

Das Bayerisches Landesamt für Statistik hat schon eine erste Einschätzung der Erntemenge von Apfelbauern im Freistaat bekanntgegeben: 2019 dürfte sie bei fast 35 000 Tonen liegen. Das sei im langjährigen Mittel eine durchschnittliche Menge, aber deutlich weniger als im vergangenen Jahr, in dem es eine Spitzenernte von 40 000 Tonnen gab. Der Ertrag pro Hektar liege in diesem Jahr mit 29 Tonnen aber auch um 4,6 Prozent unter dem mehrjährigen Durchschnitt.

Für dieses Jahr erwartet Rostock immerhin süße Äpfel von guter Qualität – «denn Sonne hatten wir ja genug». Dass die geringere Ernte die Preise nun anhebe, sei aber noch nicht gesagt, erklärte er. Denn um in den Lagern Platz für die neue Ernte zu schaffen, müssen erstmal die vielen Äpfel aus dem vergangenen Jahr raus – und zwar möglichst schnell. Das dürfte die Preise zunächst stabil halten. Der Verbraucher merke wegen der modernen Lagertechnologie in der Regel nicht, ob der Apfel schon im vergangenen Jahr geerntet wurde, sofern er ihn nicht zu lange im Warmen liegenlasse.

dpa

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