Do, 05.07.2018 , 11:33 Uhr

Tourismus in Ostbayern boomt

Touristische Leuchttürme und die zunehmende Digitalisierung waren Themen auf der Jahreshauptversammlung des Tourismusverbandes Ostbayern e.V. (TVO), zu der Vorstand Dr. Michael Braun in Landau an der Isar begrüßte. Der Präsident des TVO, Landrat Franz Löffler, konnte einen Gästerekord zum siebten Mal in Folge verkünden. Mit 5,24 Mio. Gästen und 17,34 Mio. Übernachtungen waren das Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr von 2,1 Prozent bei den Gästen und von 1,7 Prozent bei den Übernachtungen. Er betonte auch die Bettenauslastung, die im vergangenen Jahr erstmals über 40 Prozent lag, und die noch vor zehn Jahren 28 Prozent betrug. „Urlaub in der Heimat boomt. Doch wie nachhaltig, wie stabil sind wir?“, diese Frage habe sich der Tourismus zu stellen und sich in seiner touristischen Struktur stetig weiterzuentwickeln, nannte der Präsident die Aufgaben des Tourismusverbandes.

„Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen, neue Gäste für die Region zu gewinnen.“
Franz Löffler, Präsident des Tourismusverbandes Ostbayern

 

Leitprodukte für hohe Gästebindung

Mit touristischen Leitprodukten schaffe man regionale Identität und eine hohe Bindung der Gäste. „Wandern hat eine hohe Bindungswirkung unserer Gäste über die Zeit hinweg“, erläutert der Präsident die nachhaltige Entwicklung der Qualitätswanderwege Goldsteig, Nurtschweg, Jurasteig, Erzweg und Zeugenbergrunde. „Radtourismus ist nicht minder wichtig. Die neue E-Bike-Technik bietet neue Chancen und eröffnet neue Zielgruppen“, so Löffler, „Leitprodukte sind der Kulturtourismus, auch auf internationaler Ebene, für die Städte und der Gesundheitstourismus für die Heilbäder und Kurorte“. Zudem setzt der Tourismusverband mit seinem Onlinebuchungssystem für Klein- und Kleinstvermieter deutschlandweit Maßstäbe.

Nachhaltigkeit: Bayern behält sein Gesicht

Minister Franz Josef Pschierer gab sich überlegt: „Der Tourismus blüht, doch mit einer nachhaltigen Tourismusstrategie ist es jetzt die beste Zeit, sich auf die Zukunft einzustellen.“ Mit einer halben Million Beschäftigten im Tourismus, sowie mit 30 Milliarden Umsatzvolumen sei der Tourismus so hoch wie das Handelsvolumen zwischen den USA und Bayern, zeigte Pschierer einen Größenvergleich auf. Bedeutsam sei eine gemeinsame Denkweise für Bayern: „Wichtig ist das Original, nicht die Kopie. Andere sind nicht besser, wir wollen auch keinen Eventtourismus und keine venezianischen Verhältnisse.“ Man wolle die Gäste da erreichen, wo sie Bayern lebens- und liebenswert finden, mit Identität, mit authentischer Lebensweise im Einklang mit Mensch und Natur. Nachhaltigkeit sei für ihn daher ein wichtiger Ansatz für den Tourismus der Zukunft. Um die Bedeutung des Tourismus innerhalb der Gesamtwirtschaft Bayerns zu zeigen, habe Pschierer eine eigene Abteilung für Tourismus in seinem Ministerium geschaffen. An der Spitze stehe Dr. Sabine Jarothe. Zusammen mit der Bayern Tourismus Marketing GmbH und der designierten Geschäftsführerin Barbara Radomski habe man eine starke Besetzung der Branche. Die Tourismusförderung wurde in diesem Jahr von 64 auf 100 Mio. Euro angehoben. Im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans hob der Minister die große Bedeutung der guten Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium, der Bayern Tourismus Marketing GmbH, den Tourismusverbänden und den Kommunen hervor. Pschierer dankte auch den Industrie- und Handelskammern dafür, dass dort Tourismus stark betont werde, denn Binnenkaufkraft und ländliche Entwicklung bringen Wirtschaftskraft. „Bayern behält sein Gesicht. Da wo sich die Einheimischen wohl fühlen, fühlen sich auch die Gäste wohl“, schloss er seine Rede.

 

ADAC-Tourismuspreis für die Onlinebuchung Ostbayern

90 Prozent der Deutschen nutzen das Internet täglich. Digitalisierung nehme im Tourismus einen immer höheren Stellenwert ein. Mit der digitalen Vertriebsstrategie durch die Onlinebuchung Ostbayern gehe der Tourismusverband zukunftsweisende neue Wege, die überregional und sogar deutschlandweit Beachtung fänden. Man erhielt dafür den zweiten Platz beim Deutschen Tourismuspreis, den 3. Platz beim Wettbewerb des Travel Industry Clubs sowie den Sonderpreis Digitalisierung beim ADAC Tourismuswettbewerb, der durch den Vorstand des ADAC Südbayern, Karlheinz Jungbeck, überreicht wurde.

Der ADAC Bayern hat in Kooperation mit der Bayern Tourismus Marketing GmbH den Digitalisierungspreis in diesem Jahr erstmals vergeben. „Die innovative Vertriebsstrategie, das umfangreiche Serviceangebot und die durchwegs erfolgreiche Projektumsetzung hat die Fachjury überzeugt“, lobte Jungbeck in seiner Laudatio.

pm/LS

 

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