Fr, 24.04.2020 , 09:49 Uhr

Therapie mit Blutplasma: Erster Zwischenstand am Uniklinikum Regensburg

Seit Anfang April testet das Uniklinikum in Regensburg ein Heilverfahren gegen das Coronavirus, bei Inifzierten mit schwerem Krankheitsverlauf. Dafür hat das UKR Plasmaspender gesucht, die selber mit dem Coronavirus infiziert waren. Jetzt hat die Uniklinik einen ersten Zwischenstand veröffentlicht.  

Am Universitätsklinikum Regensburg werden vor allem schwerstkranke intensivpflichtige Patienten behandelt, die zumeist aus anderen Kliniken der Region zuverlegt werden. Da aus Asien bekannt ist, dass Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf eine besonders hohe Sterblichkeit aufweisen, hat sich das UKR frühzeitig mit den Möglichkeiten und der Herstellung von Rekonvaleszentenplasma beschäftigt. Vorausgegangen waren vereinzelte Erfahrungen aus China und Südkorea, nach denen die Gabe von Blutplasma genesener COVID-19-Patienten möglicherweise einen positiven Effekt bei schwer kranken Patienten haben kann.

Bisher ist das Blutplasma bei 26 Patienten eingesetzt worden. Diese sind alle schwerstkrank und haben hochkomplexe Krankheitsbilder. Der Erfolg ist bislang ausgeblieben. Es hat sich noch keine Verbesserung des Krankheitsverlaufs gezeigt.

Bei Einzelnen ist ein Rückgang der Virusaktivität zu sehen, was allerdings auch infolge der natürlichen Heilungsvorgänge aufgetreten sein könnte. Um tragfähige Aussagen zur Wirksamkeit des Rekonvaleszentenplasmas treffen zu können, bedarf es somit weiterer Behandlungen und längerer Beobachtungszeiträume.

 

Bislang keine relevanten Nebenwirkungen zu beobachten

Grundsätzlich steht zu vermuten, dass es sich bei der Gabe von Rekonvaleszentenplasma um einen kausalen Therapieansatz handeln kann, da das Virus durch spezifische Antikörper inaktiviert werden soll. Deshalb besteht durchaus Potential in dieser Therapie, die weiterverfolgt und untersucht werden muss. Wesentlich ist, dass bei den bisherigen Anwendungen keine relevanten Nebenwirkungen zu beobachten waren.

Infolge der großen Bereitschaft in der Bevölkerung zu helfen und der damit verbundenen hohen Spenderzahl ist inzwischen eine schnellere Gabe möglich. Denkbar ist, dass eine Verabreichung des Rekonvaleszentenplasmas in der früheren Phase der Erkrankung, in der noch keine körpereigenen Antikörper gebildet werden, eine ungehemmte Ausbreitung des Virus bremsen kann. Dies muss nun mit Hilfe kontrollierter Studien untersucht werden, um damit zuverlässige Aussagen über die Wirksamkeit zu erhalten.

Pressemitteilung UKR

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